this post was submitted on 08 Aug 2023
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[–] [email protected] 123 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Wir müssen als Gesellschaft wieder da hinkommen, dass Nazis Angst davor haben, ihre menschenfeindliche Drecksideologie offen auszuleben.

[–] [email protected] 58 points 1 year ago (2 children)

Also wenn ich wählen müsste zwischen "freiheitsliebende Bürger müssen Angst haben" und "Nazis müssen Angst haben" würde ich schon klar zweites wählen. Besser wäre, gar niemand müsste Angst haben, aber da seh' ich dann nach Verursacherprinzip das Ausgangsproblem schon bei den hassversprühenden Nazis.

[–] [email protected] 23 points 1 year ago (2 children)

Naja, es gibt leider das Toleranzparadox, demnach muss mit Intoleranz gegen Intoleranz vorgegangen werden, da diese sonst die Toleranz untergräbt. Ebenso mit antidemokratischen Ideologien.

Gibt halt leider keine allgemeingreifende Regel welche man im Umgang mit so etwas nutzen kann.

[–] [email protected] 28 points 1 year ago (1 children)

Toleranz ist eine Art Gesellschaftsabkommen. Und wenn du aus so einem Abkommen austrittst, kannst du auch dessen Vorzüge nicht mehr für dich in Anspruch nehmen.

Wichtig ist nur, dass wir die Tür offen lassen, sodass man auch wieder eintreten kann (unter der Voraussetzung dass man auch die Pflichten erfüllt).

[–] [email protected] 20 points 1 year ago

Dieses hier. Natürlich kann man sagen "es gibt doch aber Gesetze". Das Problem ist, dass eine Demokratie nie alles allein über Gesetze regeln kann, sondern genau dieses Gesellschaftsabkommen braucht um zu funktionieren. Man kann ein friedliches und respektvolles Miteinander nicht gesetzlich vorschreiben, man kann nicht vorschreiben, dass man mit dem politischen Gegner respektvoll umgeht. Gesetze allein schaffen es nicht sicher zu stellen, dass sich jeder in Deutschland sicher und frei fühlen kann.

Nazis schaffen eine Atmosphäre, meist gerade unter der gesetzlich relevanten Schwelle, die Angst erzeugt, bedroht und Grenzen des Sagbaren und Machbaren verschiebt. Wenn da nicht zurückgeschoben wird werden wir verlieren.

Ich möchte trotzdem darauf hinweisen, dass wir allzuoft das "Zurückschieben" nur wenigen und oft auch sehr jungen Menschen überlassen und das endet dann manchmal für die und die Gesellschaft ungut. Das Zurückdrängen muss auf breiter Basis passieren, nicht nur aus der Antifa-Ecke im Ton von "lasst uns Nazis baschen". Das ist nicht was ich will, nicht um der Nazis willen, sondern weil da Dynamiken entstanden sind die für die Gesellschaft nicht gut sind. Und nein, ich vergleiche rechte und linke Gewalt nicht, das sind zu 99% völlig verschiedene Stiefel. Aber wenn ich die Wahl habe dass 300 Leute zwischen 18 und 88 Jahren einer rechten Demo Einhalt gebieten oder 30 Leute unter 20 mit Baseballschlägern, weiß ich was besser für die Gesellschaft und unsere Demokratie und die 30 jungen Leute ist.

Wenn also Namen und Adressen veröffentlicht werden, dann muss auch dafür gesorgt werden dass das nicht in etwas endet, dass so nicht gewollt war und das ist schwierig. Die Leute sichtbar machen und auf das was sie da tun ansprechen und klar machen dass man ihr Gedankengut ablehnt ist gut, strafbare Handlungen nicht.

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[–] [email protected] 67 points 1 year ago (3 children)

Ziel ist es demnach, den AfD-Kandidaten "Räume streitig zu machen, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegen, unbehelligt fühlen und in Sicherheit wähnen". Die Rechtfertigung lautet: "Ob Restaurant, Verein oder Arbeitsplatz: Wer andere aufgrund eines rassistischen, antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Weltbildes ausschließen, einsperren oder entsorgen will, sollte sich über Gegenwehr und Ausschluss nicht beklagen."

Find ich jetzt gar nicht so unsympathisch. Wenn man sich Mal die anderen Aktionen gegen diese Leute anschaut die anscheinend nur aus Farben bestanden find ich's ein bisschen lächerlich von Lynchmobs und Todeslisten zu fantasieren.

[–] [email protected] 20 points 1 year ago

Wenn man sich Mal die anderen Aktionen gegen diese Leute anschaut die anscheinend nur aus Farben bestanden find ich’s ein bisschen lächerlich von Lynchmobs und Todeslisten zu fantasieren.

Die Faschos schließen von sich auf andere.

[–] [email protected] 12 points 1 year ago

Man muss auch anmerken: ALLE Kandidatenadressen sind öffentlich wenn nicht gerade ein Sperrvermerk gesetzt ist - von allen Parteien. Die Gruppe hat nur die der AfD "besser" zusammen gefasst.

Lustiger Weise: Wenn es einem als Linker passiert, dass man sich auf einer solchen Liste findet wird man bei der Polizei genau darauf verwiesen. Ich spreche aus Erfahrung.

[–] [email protected] 9 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ich finde es enorm positiv, dass die deutsche Linke seit der RAF keine Menschenopfer mehr fordert (im Großen und Ganzen).

Aber wenn jemand wollte, wäre es trivial, so eine Liste entweder als Todesliste (oder eben nur als Geburtstagsglückwunschliste) umzufunktionieren. Und deshalb geht das mit dem öffentlichen Listenführen einfach nicht. Egal, wer es macht.

[–] [email protected] 37 points 1 year ago (10 children)

Schwierig. Zum Einen könnte man jetzt sagen: "ja trifft die richtigen, sind ja Nazis", aber wir sind doch die moralisch Überlegenen. Das bedeutet das wir auf bestimmte Methoden keinen Zugriff haben. Theoretisch können Nazis als Flüchtlingsheime anzünden, wir aber keine rechten Ausbildungslager, keine Autos und auch keine Adressen veröffentlichen weil wir, also quasi die Guten halt moralische Prinzipien verfolgen und wo stehen wir denn wenn man so operiert?

In der Praxis ist das absolut lähmend und ich bin kein Philosoph um das jetzt zu lösen, aber formal korrekt wäre wohl das man als Gesellschaft Nazis konsequent ausgrenzt, vereinzelt, und subsequent in die Gesellschaft reintegriert (wir gehen jetzt davon aus das Nazi sein quasi eine Geisteskrankheit ist). Dafür bräuchte man aber eine kritische Menge und viel wichtiger, eine unterkritische Menge an vorhandenen Nazis. Kurzum, nicht Praktikabel.

zl;ng: kein Plan wie ich das einordnen soll. Herz sagt jo, Kopf sagt nö.

[–] [email protected] 30 points 1 year ago (5 children)

Herz sagt jo, Kopf sagt nö.

Ja schon aber keine Toleranz den Interolanten

[–] [email protected] 18 points 1 year ago

Sehe ich auch so. Der kleine Mitläufer Nazi, der es von seinem großen Bruder übernommen hat, kennt es nicht anders und ist durch Raster gefallen... Aber wer aktiv, in einer Partei, im großen Stil zum verschwende Ideologien verbreitet, wie die Wxxser der AFD, hat es nicht anders verdient. Besser kann man als Gesellschaft doch gar nicht den Spruch "keine Toleranz den Intoleranten" ausleben, alle diese HS öffentlich am dem Ordner zu stellen und zu verfolgen, oder? Wer bedroht wird, muss auch wehren, sonst endet es nie!

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[–] [email protected] 12 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

wir gehen jetzt davon aus das Nazi sein quasi eine Geisteskrankheit ist

Bitte sprich ihnen noch mehr Verantwortung für ihre Taten und Einstellung ab. Ich habe eine Angststörung (und noch mehr). Weder habe ich mir das ausgesucht, noch mache ich es zum Problem anderer Leute. "Ja, der kann ja nichts dafür, dass er Ausländer, Schwule und andere Minderheiten hasst! Er ist geisteskrank!". Alter ...

Wikipedia, damit wir uns nicht um Definition streiten:

„Geisteskrankheiten“ können heute als Oberbegriff für jede Art von psychischer Störung verstanden werden oder spezieller als Psychose (d. h. als Krankheitsgruppe mit schwerer ausgeprägter Symptomatik und eher ungünstiger Prognose).

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[–] [email protected] 16 points 1 year ago (7 children)

Ich meine, ich halte eh nichts von der antifa. von Dr AfD übrigens auch nicht, aber darum geht es nicht. Die Aktion ist schlecht. Je mehr ich drüber nachdenke, desto blöder wird es. Soll der politische Gegner aus Angst vor Gewalt von der Wahl zurücktreten?

Soll er angepöbelt werden?

[–] [email protected] 17 points 1 year ago (6 children)

Ich halte was von der Antifa, aber nichts von der Aktion. Bei Politikern weiß ich nicht ob das strafbar ist oder ob die Adressen öffentlich sind.

Das ist aber auch was die Nazis machen und da haben wir bei Walter Lübke gesehen was so passieren kann. Bei Nazis wissen wir was die machen. Die Linken werden eher wütende Post schicken und Farbbomben werfen. Klare Einschüchterungsversuche.

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[–] [email protected] 14 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (13 children)

Es sollte nur allen klar sein, das Gewalt eine Spirale ist ,die sich immer weiter drehen wird. Eine Ideologie wird man nicht mit Gewalt besiegen, weil Gewalt Menschen nicht überzeugt ihre Vorstellungen abzugeben, eher umgekehrt. Und klar einzelne Individuen kann man durch Gewalt zur Aufgabe ihrer politischen Mandate zwingen, aber es werden welche nachrücken die sich eben nicht so leicht erschrecken lassen.

[–] [email protected] 17 points 1 year ago (13 children)

Was ist denn deine Lösung? Die sind ja notorisch lernresistent. Es muss ja nicht Angst sein, aber gesellschaftliche Ächtung war lange ein scheinbar gutes Mittel, das jetzt offensichtlich versagt.

[–] [email protected] 7 points 1 year ago (13 children)

Ich zweifle an das Gewalt die Lösung sein wird. Wenige hören auf Nazi zu sein nach dem sie verprügelt worden sind.

Mir erscheint es, als ob Soziale Medien vor allem für die Ausbreitung von Populismus verantwortlich sind. Menschen finden sehr leicht Gleichgesinnte und fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt. Das ist für mich auch ein Grund wieso gesellschaftliche Ächtung versagt. Jeder hat auch einen Zugriff auf eine Platform und das spielt Populisten in die Hände. Es erscheint mir das man langfristig nur mit besserer Bildung dagegen Vorgehen kann. Bzw. es müssen neue Strategien her wie man Populismus online entgegenwirken kann. Kurzfristig kann wohl nur eine nicht rechte neue Partei helfen die Unzufriedene von AfD abziehen kann.

[–] [email protected] 7 points 1 year ago

Wir gründen also eine neue Partei. Die "Alternative für Dummheit" (AfD) und graben denen damit die Wählerstimmen ab.

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