Nach dem @[email protected] gefragt hat, was mit an der Z6 nicht gefällt habe ich angefangen und es wurde doch etwas mehr. Vielleicht interessiert der Stuss ja noch jemanden. Das Positive habe ich natürlich auch erwähnt. :)
Problem 1: Im Low-Light habe ich mir bei der D90 (schulterklopf) den Trick mit dem Aufsteckblitz als Hilfsfokus herausgearbeitet. Dieser schickt für den Fokus ein Rotlicht-Raster auf das Motiv und die Kamera kann auch ohne Blitz sehr gut zielen. Das Rotlicht ist wahrnehmbar, hat aber nie irgendwen gestört. Und das 1.8er fängt noch genug Licht ein. Dieser Trick geht leider mit sämtlichen Spiegellosen nicht mehr, da deren Fokus auf grünes Licht reagiert - daher auch das grüne Hilfslicht an der Z6. Hiergegen hilft nur die "normale" Low-Light Fähigkeit der Z6, welche auch wirklich erstaunlich ist.
Problem 2: Ausdauer der Batterie: Wenn man unterwegs ist, reicht ein Akku für maximal einen Tag. Das können auch schon mal 1000 Fotos sein, aber dann ist wirklich Sense. Mir ist mehrfach während eines Ausfluges der Saft ausgegangen, was ich so noch nicht kannte. Bei der DSLR war da der Speicherplatz das Problem.
Problem 3+: Technologie. Der Augen-AF kam erst Jahre später, ist leider immer noch nicht so toll - ich verlasse mich nicht darauf. GPS geht nur mit angeschaltetem Handy+App, was lächerlich ist - jedes Billighandy hat das drin. Hochkantgriff mit Auslöser gibt es erst aber der Z6 2, leider nicht abwärtskompatibel. Als Speicherkarten sind nur diese XQD möglich, 64GB - 50€ - weißte Bescheid. Das wurde zum Glück bei der Z6 2 behoben, dort geht zusätzlich SD-Karte. Der Bildschirm ist nur klappbar, nicht schwenkbar. Fernauslöser per Handy-App dauert ca. 2-3 min, weil dafür das W-Lan der Kamera angeschaltet werden muss. Muss bei mir immer zwei mal gestartet werden, also 5-6 min.
Positives...
- Die Bildqualität ist wirklich hervorragend
- Low-Light ist Wahnsinn, ich habe die Grenze bis ISO 12.800 gesetzt, ohne Bauchschmerzen
- Schnelligkeit, wenn man den Standbymodus deaktiviert. Einfach auf den Auslöser und das erste Bild sitzt.
- Die Bildstabilisierung ist ebenfalls irre.
- Die Bedienung fällt mir immer noch leichter als bei allen anderen Systemen. Klar Geschmackssache und auch Gewöhnung, aber das habe ich jetzt auch mehrfach von den Nutzern der Konkurrenz gehört.
- Systemupdates. Es gab auch nach dem Kauf noch Verbesserungen. Die waren auch zwingend nötig, aber immerhin etwas was ich so nicht kannte.
Aber: Das gute Stück hat auch mal 2.500€ gekostet, da darf man auch wirklich einiges erwarten. Ich knipse weiterhin mit der Z6, aber der große Knall war es jetzt nicht. Allerdings haben sich die anderen auch noch nicht so richtig mit Ruhm bekleckert, es gibt meines Erachtens noch keinen Platzhirsch.