this post was submitted on 05 Aug 2023
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Fotografie

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Nach dem @[email protected] gefragt hat, was mit an der Z6 nicht gefällt habe ich angefangen und es wurde doch etwas mehr. Vielleicht interessiert der Stuss ja noch jemanden. Das Positive habe ich natürlich auch erwähnt. :)

Problem 1: Im Low-Light habe ich mir bei der D90 (schulterklopf) den Trick mit dem Aufsteckblitz als Hilfsfokus herausgearbeitet. Dieser schickt für den Fokus ein Rotlicht-Raster auf das Motiv und die Kamera kann auch ohne Blitz sehr gut zielen. Das Rotlicht ist wahrnehmbar, hat aber nie irgendwen gestört. Und das 1.8er fängt noch genug Licht ein. Dieser Trick geht leider mit sämtlichen Spiegellosen nicht mehr, da deren Fokus auf grünes Licht reagiert - daher auch das grüne Hilfslicht an der Z6. Hiergegen hilft nur die "normale" Low-Light Fähigkeit der Z6, welche auch wirklich erstaunlich ist.

Problem 2: Ausdauer der Batterie: Wenn man unterwegs ist, reicht ein Akku für maximal einen Tag. Das können auch schon mal 1000 Fotos sein, aber dann ist wirklich Sense. Mir ist mehrfach während eines Ausfluges der Saft ausgegangen, was ich so noch nicht kannte. Bei der DSLR war da der Speicherplatz das Problem.

Problem 3+: Technologie. Der Augen-AF kam erst Jahre später, ist leider immer noch nicht so toll - ich verlasse mich nicht darauf. GPS geht nur mit angeschaltetem Handy+App, was lächerlich ist - jedes Billighandy hat das drin. Hochkantgriff mit Auslöser gibt es erst aber der Z6 2, leider nicht abwärtskompatibel. Als Speicherkarten sind nur diese XQD möglich, 64GB - 50€ - weißte Bescheid. Das wurde zum Glück bei der Z6 2 behoben, dort geht zusätzlich SD-Karte. Der Bildschirm ist nur klappbar, nicht schwenkbar. Fernauslöser per Handy-App dauert ca. 2-3 min, weil dafür das W-Lan der Kamera angeschaltet werden muss. Muss bei mir immer zwei mal gestartet werden, also 5-6 min.

Positives...

  • Die Bildqualität ist wirklich hervorragend
  • Low-Light ist Wahnsinn, ich habe die Grenze bis ISO 12.800 gesetzt, ohne Bauchschmerzen
  • Schnelligkeit, wenn man den Standbymodus deaktiviert. Einfach auf den Auslöser und das erste Bild sitzt.
  • Die Bildstabilisierung ist ebenfalls irre.
  • Die Bedienung fällt mir immer noch leichter als bei allen anderen Systemen. Klar Geschmackssache und auch Gewöhnung, aber das habe ich jetzt auch mehrfach von den Nutzern der Konkurrenz gehört.
  • Systemupdates. Es gab auch nach dem Kauf noch Verbesserungen. Die waren auch zwingend nötig, aber immerhin etwas was ich so nicht kannte.

Aber: Das gute Stück hat auch mal 2.500€ gekostet, da darf man auch wirklich einiges erwarten. Ich knipse weiterhin mit der Z6, aber der große Knall war es jetzt nicht. Allerdings haben sich die anderen auch noch nicht so richtig mit Ruhm bekleckert, es gibt meines Erachtens noch keinen Platzhirsch.

top 6 comments
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[–] [email protected] 3 points 1 year ago

Danke für deine ausführliche Antwort. Fast alle Punkte, die dir aufgeführt hast, kenne ich ebenfalls von der Z50.

Was den Speicher angeht: du kannst auch CFExpress Typ B reinstecken. 256GB gibts für etwa 100€. Das kam irgendwann per Update. Ist natürlich teurer als eine SD-Karte, dafür ist der Speicher auch zuverlässiger (CFE ist quasi eine NVME-SSD), weil die Dinger Wear Leveling können und so die Karte länger durchhält.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (2 children)

Zum Thema GPS. Meine These ist, das keiner der Hersteller das in der Kamera verbaut da sonst die Akkulaufzeit komplett im Eimer wäre.
Du kennst das ja vom Smartphone, navigieren mit GPS zerstört den Akku. Und da insbesondere bei Spiegellosen die Akkulaufzeit ja sowieso schon nicht so toll ist gibt es die Lösung übers smartphone. Das Problem wird quasi ausgelagert.

Früher gab es so GPS Module für den Blitzschuh, z.b. Nikon's GP-1. Das wäre mMn eine Lösung, da könnte im Zweifel auch ein extra Akku rein.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Klar würde das Strom verbrauchen, aber GPS-Tracking == GPS Navigation. Beim Navi wird ja Kartenmaterial geladen, eine Routenberechnung durchgeführt und meist ist noch der Bildschirm an.

Es gibt mittlerweile reine GPS-Logger, die halten mit 1,5Ah-Batterie mehrere Tage.

€: ganz vergessen, das beste Beispiel sind doch die ganzen Fitnessuhren mit aktivem GPS. https://www.golem.de/news/garmin-epix-und-fenix-im-test-sportuhren-mit-strahlkraft-vs-ausdauer-2307-175445.html

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)

Es gibt Kameras mit eingebautem GPS aber nur selten und wenn dann in den ganz teuren. Die Z9 hat zum Beispiel eingebautes GPS. Aber ja ist auf der Prioritätenliste nicht sehr weit oben bei den Kameraherstellern. Mir persönlich reicht auch die Anbindung über Snapbridge. Es ist auch wirklich ultra selten das ich die GPS Daten wirklich benutze. Ist mehr ein Gimmick um einmal im Jahr auf die Karte zu schauen...

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Ach schau an, die Z9 hat es inklusive! Immerhin!

Das GPS nutze ich hingegen seit Jahren sehr intensiv, um schöne Fotoorte nachträglich schnell wiederfinden zu können. Die Kartenfunktion ist da natürlich auch super.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Einige deiner Negativpunkte scheinen ja eher spiegellose Kameras im Vergleich zur DSLR allgemein zu betreffen. Ein wenig vermisse ich ja auch die DSLR, die Gründe sind bei mir allerdings eher andersrum - ich vermisse manchmal sperrige Aspekte.

Ansonsten kann ich dir glaub ich nur zustimmen. Ich hatte einige Tage die Möglichkeit, mit einer Z6 II zu fotografieren und es ist eine tolle Kamera (die laut Auskunft des Besitzers in der Praxis lediglich in Sachen Autofokus etwas besser als die Z6 ist). Besonders überzeugt mich die Ergonomie, Nikon kann das einfach. Alleine schon Platzierung und Belegbarkeit der Bedienelemente - Super. Die Bildqualität ist, entsprechende Objektive vorausgesetzt, für meine bescheidenen Bedürfnisse über alle Zweifel erhaben. Im Vergleich zu Sony und Canon ist der (Augen / Ai) Autofokus allerdings tatsächlich aus meiner Sicht bestenfalls zweite Wahl. Für meine Art der Fotografie benötige ich das auch seltenst, allerdings sähe das bei verstärktem Fokus auf andere Genres ganz anders aus.

Zur Frage, ob es in anderen Systemen bereits Platzhirsche gibt... Hm, ich bin da so tief nicht drin. Allerdings scheint mir eine Canon R5 schon verdammt ausgereift und leistungsfähig zu sein. Wäre da nicht die oft aus meiner Sicht kundenfeindliche Firmenpolitik sowie die unsägliche Politik gegenüber Objektiv-Drittherstellern fände ich es schwer, da im Zweifelsfall Nein zu sagen. Dann die aktuellen Sony Modelle - technisch fällt mir bei A7 IV und die A7R V schon wenig ein, was jetzt signifikant unausgereift wäre. Bedienungskonzept und Farben sind da eventuell ein anderes Thema, Geschmacksache nehme ich an.

Alle Kleinbildsysteme haben gemein, dass ich nur die kompaktesten Objektive für meinen Alltagseinsatz tolerabel finde. Die Teile sind mir einfach zu groß und zu schwer. Schon meine Fuji X-T3 ist selbst mit Pancake für mich in einer Gewichtsklasse unterwegs, die ein wirkliches "immer dabei" schwierig macht. Für gezielte Fotoausflüge aber völlig okay - Vollformatausrüstung empfinde ich auch da ggf. nach einigen Stunden als anstrengend. Bin allerdings glaube ich auch sehr sensibel auf sowas bzw. entwickele im Moment nach Ausflügen ins Leistungslager wieder eine starke Präferenz für leichte, mobile Technik. Daraus ergeben sich auch Experimente mit Kompaktkameras (gegenwärtig eine Panasonic Lumix LX 100 II und eine Canon G5X II), mit denen zur Zeit 90% meiner Bilder entstehen. Diese Bilder würde ich sonst niemals machen, weil die Kamera nunmal zuhause und nicht in der Tasche liegt (und das Smartphone für mich absolut keine Alternative darstellt). Speziell die ergonomisch / in Sachen Bedienungskonzept übrigens auch sehr gute G5X II passt in eine Gürteltasche, die Alltagskompatibel dimensioniert ist - naja, ist halt ein 1" Sensor.

Tja, und aus finanziell nur unvernünftig erreichbaren Dimensionen winkt dann noch die Kompaktkamera mit dem roten Punkt - Q2 oder auch Q3 hieße sie. Auch groß und schwer und Vollformat und überhaupt, aber... Hachja...