this post was submitted on 05 Nov 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Da muss man auch die Frage stellen, warum die Demokraten es nicht gewollt oder geschafft haben, die Menschen für sich zu begeistern? Warum musste wieder der maximal Establishment-Kandidat Biden aufgestellt und dann durch die maximal Establishment-Kandidatin Harris ersetzt werden? Das hat man doch 2016 schon mit Clinton vergeigt.
Warum musste man Israels Verbrechen weiter mit Waffen füttern, während die Amerikaner mehrheitlich einen Genozid in Gaza sehen?
Warum musste man damit angeben, dass man mehr Menschen deportiert als je zuvor? Das ist doch der selbe Scheiß, mit dem die "progressiven" Parteien in Deutschland der AfD weiter Aufwind geben.
Warum ist man bei Themen wie Fracking hin und hergefloppt, wie ein Laschet nach der Flut im Ahrtal?
Harris war nie eine Sympathieträgerin. Sie hat ihre politische Karriere als loyale Parteisoldatin gemacht. Und sie hat sich kaum aus dem Schatten von Biden rausbewegt und kein eigenes Profil aufgebaut.
Stimme dir in allem zu.
Aber der Gegenkandidat war Trump. Der vorher gesagt hat dass es die letzte Wahl wird = Demokratie abschaffen. Ich weiß nicht. Wenn hier nur SPD und AFD zur Wahl stehen würden und ich der SPD null mehr vertraue weil sie immer was anderes machen als sie sagen und seit Jahren austauschbare establishment Kandidaten aufstellen die kein eigenes profil haben.... Dann wähle ich trotzdem nicht afd, sondern versuche die Demokratie zu retten und ne andere Partei zu pushen oder auf bessere Kandidaten beim nächsten mal zu hoffen oder so.
Es ist halt mega dumm dass sie dieses Wahlmänner und dadurch quasi 2 parteien system haben... Trotzdem hätte meiner Meinung nach jederr der bissl denken kann Trump verhindern müssen.
Das de-facto Zweiparteinsystem dürfte eher Folge des Mehrheitswahlrechts sein. Dadurch, dass sich nur ein Kandidat durchsetzten kann, konzentriert es sich auf die zwei größten Parteien mit den besten Chancen. Die Wahlmänner verzerren in Kombination mit dem Mehrheitswahlrecht die Entscheidung auf einige wenige Swingstates.
Würden die Wahlmänner nach Verhältnis abstimmen, wären Swingstates nicht mehr Wahlentscheidend und die Stimmen von vielen Wählern in vorher klaren Staaten (z.B. von Republikanern in Kalifornien) nicht mehr irrelevant.
Man kann nur hoffen, dass die progressiven Parteien in Deutschland davon lernen.
Klar, aber ich muss auch echt sagen: Der Gegner ist Trump. Das ist ein so brachialer Scheißhaufen für jeden, der kein weißer christlicher Mann ist, dass man echt jede Gegenposition nehmen muss.
Geht mir bei den Bundestagswahlen genauso. Sind alle Ampelparteien nach rechts gerückt? Ja. Sind die mir alle lieber als die AfD. Bruder ja, ich will nicht, dass meine Partnerin ausgewiesen oder verfolgt wird.
*Warum das Mantra vom Ende der Geschichte beten, "Tina"/"dritter Weg", den Mythos Sachzwang beschwören und eine Gesellschaftsordnung (Kapitalismus) bestehen lassen und verschärfen (Neoliberales Projekt), die Ungleichheit, Stress, Umweltzerstörung, Missgunst und Feindseligkeit hervorbringt?
Ohne ursächliche Kritik und Bearbeitung der Probleme, die - wenn auch unverstanden, falsch attribuiert - die Leben der Menschen belasten, bahnt sich der Unmut seinen Weg. Weder utopieloses "weiter so" noch das jetzt aufstrebende autoritäre "hau halt fester drauf" werden helfen.
Bisschen billo pasta von mir woanders hier, aber is halt mein Senf den ich euch zeigen will:
Anstatt Fatalismus (its all fucked forever) oder beliebigen Schönredeoptimismus, plädiere ich für das:
Solche politischen Katastrophenmomente können auch zur Hinwendung zu Ursachen und zur Geschichte führen: Eine Neuinterpretation, weil die alte Deutung nicht mehr trägt.
Fassungslosigkeit sollte m.E. sogar dringend als Anlass genommen werden, die Welt um einen herum anders zu fassen, anstatt das Erlebnis des Unfassbaren zu einem komfortableren Erlebnis zu machen.
Das tiefgreigende Fehlverständnis der Gesellschaft durch eine Mehrheit der Bevölkerung, die Unfähigkeit bestimmte Ideologien auf ihre Auswirkungenhin zu verstehen, das Politische als Personenkult und Spektakel betrachten, keine Einbindung in solidarische Strukturen der Mitbestimmung....
All das, worauf diese Wahl - wie die 30% AfD hierzulande - so lauthals und schmerzhaft hinweist, müssen wir verstehen.
Hinwendung nach Innen ist gut, aber nur wenn die eigenen Vorstellungen, die eigene Ideologie kritisch herausgefordert wird. Warme Worte und Vodkawitze lassen das kritische Potential solcher historischen Momente verdampfen.
Ohne ursächliche Kritik des Politischen der letzten Dekaden, inklusive eigener ideologischer Entscheidungen, wird eine Hinwendung zur Zukunft, ein Einmischen und Bessermachen nicht möglich.
Tl;dr: Verwandeln wir unsere Ergriffenheit in Energie des Zugreifens. Überprüfen wir unser Verständnis und unsere Begriffe des Gesellschaftlichen darauf, ob sie "Griffe sind, mit denen man Dinge bewegen kann" (Brecht)