Kein Spaßfakt: Die Bürgermeisterin in Lieberose ist Petra Dreißig vom Bündnis Zukunft Lieberose, gewählt mit über 50% der abgegebenen Stimmen. Eine ihrer Amtshandlungen war ein Brief an Putin, über den sie unter anderem das hier sagt:
O-Ton: "Es gibt dafür ein Bedürfnis, so ein Mythos. Es gibt Sympathien für ihn, er ist ein starker Mann, vor starken Männern hat man Respekt vor allem in der Politik und so wird sich der Mythos halten und der wird auch noch größer werden, je länger der in seinem Amt ist."
Natürlich will man so einen Mann auch gerne bei sich im Ort haben:
Die meisten ihrer Amtshandlungen erledigt die Bürgermeisterin aus dem Café "Markt 6" heraus. Und auch den Brief an den russischen Staatspräsidenten hat die 45-jährige mit den kurzen blond gefärbten Haaren im Café verfasst - und ihn eingeladen, nach Lieberose zu kommen. Das Café liegt gegenüber vom Lieberoser Rathaus und gehört Petra Dreißig selbst. Auf der Karte: Bauernfrühstück, Milchkaffee und Brötchen. Eine ausländische Delegation zwischen Kuchentheke und Kaffeemaschine ist hier nur mit viel Fantasie vorstellbar.
Dass nun ausgerechnet dieses Dorf gegen Anfeindungen, Bedrohungen und tätliche Angriffe von Rechten vorgeht, halte ich für fast ausgeschlossen und hoffe sehr, dass die Ermittlungen durch Beamte von außerhalb geführt werden. Immerhin hat unser Innenminister (trotz CDU-Parteibuch) Rechtsextremismus überraschend deutlich als größte Gefahr benannt.