this post was submitted on 14 Aug 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

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Auf meinem abendlichen Spaziergang im Wald begegnete ich heute wieder fünf Personen bzw. Paaren, von denen nur eine gegrüßt oder per Blickkontakt einen Gruß zugelassen hat. Ich verstehe, dass man in einer Stadt nicht jeden Passanten grüßen kann, aber tagsüber allein im Wald?

Ein Mensch, dem man - so es das Schicksal will - zufällig begegnet, könnte deine zukünftige Chefin oder ein zukünftiger Kollege sein. Er könnte morgen früh deinen Kaffee beim Bäcker zubereiten, dein viel zu schweres Paket zur Haustüre schleppen oder deine Mülltonne leeren. Er oder sie könnte auch drei Meter hinter dir kollabieren und deine Erste Hilfe benötigen, um weiterleben zu dürfen. Oder du benötigst die seine. Selbst wenn nicht, könntest du deinem Mitmenschen einfach das gute Gefühl vermitteln, als solcher wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden. Grüß dein Gegenüber und freu dich daran, dass sich eure Wege heute kreuzen durften - egal ob zum ersten oder zum letzten Mal. Man läuft an Steinen vorbei ohne diese zu beachten, aber nicht an Menschen.

ZL;NG - Grüßen tut nicht weh. Tut es einfach :)

all 13 comments
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[–] [email protected] 17 points 1 year ago (1 children)

Es gibt Menschen die introvertiert sind und einfach nicht gerne mit anderen interagieren. Das ist nicht böse gemeint. das eigene Verhalten von anderen zu erwarten führt nur zu Enttäuschungen. Vielleicht spricht er/sie nicht oder hat einen anderen kulturellen Hintergrund.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Das ist der Weg. Der eine Grüßt, der andere nicht, alles ok. :)

[–] [email protected] 17 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Also meine Bereitschaft jemand anderem Brot zu backen oder den Notarzt zu rufen hängt nicht davon ob ich oder der andere Mensch gegrüßt habe. Ich tendiere auch dazu eher nicht zu grüßen, weil ich es komisch finde Menschen zu grüßen die ich nicht kenne. Ich mach es schon ab und zu aber eigentlich nur aus gesellschaftlichem Druck, ich empfinde dabei nichts. Ich verstehe die Angewohnheit auch nicht. Einziger Moment wo ich es verstanden habe bisher war beim Wandern, wenn man da in der Natur unterwegs ist, recht abgeschieden und dann jemand trifft der da auch in dieser Abgeschiedenheit ist. Da entsteht bei mir eine gewisse Verbundenheit. Aber einfach nur wenn ich durch den Park laufe? Null. Also zusammengefasst, ich will Menschen grüßen wenn ich denen gegenüber etwas empfinde und nicht nur aus Reflex weil man das macht. Ich grüße auch nicht wenn ich mich ins Wartezimmer beim Arzt setze. Es ist albern Menschen zu grüßen mit denen man nichts zu tun hat und dann auch nach dem Grüßen nichts zu tun hat. Finde ich.

Ich hab auch nicht das Gefühl das es irgendeine Bedeutung hat wenn ich gegrüßt werde auf der Straße. Ich weiß nur das wenn ich gegrüßt werde muss man zurückgrüßen, das mache ich dann. Aber es ist mir völlig egal.

[–] [email protected] 14 points 1 year ago (1 children)

Fun fact, ist mir mal passiert. Im Wald eine einsame Spaziergängerin passiert und gegrüßt. Wir saßen an einer Quelle herum und als wir weitergingen, lag sie dann plötzlich da. Notarzt gerufen, alles gut ausgegangen, aber ich stelle mir seitdem vor, wie mies es wäre, wenn der letzte Mensch, den du im Leben erblickst, dich nichtmal beachtet.

[–] [email protected] 13 points 1 year ago (1 children)

Danke fürs Teilen.

Ein Freund von mir hat sich in einer wenig befahrenen, engen Kurve mit seinem Motorrad hingelegt und die Schulter gebrochen. Geholfen hat ein fremdes Ehepaar, das extra umgedreht ist, weil sie ihn im Rückspiegel plötzlich nicht mehr gesehen haben. Dieses Maß an Aufmerksamkeit gegenüber einem Fremden hat mich beeindruckt.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Wow, danke dir auch für's teilen. Solche Menschen stärken meinen Glauben an die Gesellschaft dann doch noch signifikant.

[–] [email protected] 8 points 1 year ago

Oder man grüßt einfach nicht. Nicht grüßen tut auch nicht weh.

[–] [email protected] 8 points 1 year ago

Ein Mensch, dem man - so es das Schicksal will - zufällig begegnet, könnte ein zukünftiges AfD-Mitglied oder ein zukünftiger Transphobiker sein. Er könnte morgen früh jemanden beim Bäcker beleidigen, dein viel zu schweres Paket vor der Haustüre klauen oder deine Mülltonne umstoßen. Er oder sie könnte auch drei Meter hinter dir über dich lästern und dir seine Erste Hilfe verweigern, um dich nicht weiterleben zu lassen. Oder du verweigerst die seine. Selbst wenn nicht, könntest du deinem Mitmenschen einfach das schlechte Gefühl vermitteln, als solcher wahrgenommen und verachtet zu werden. Missachte dein Gegenüber und freu dich daran, dass sich eure Wege nie wieder kreuzen dürften - egal ob zum ersten oder zum letzten Mal. Man läuft an Steinen vorbei ohne diese zu beachten und auch an Menschen.

TL;DR - Grüßen tut weh. Tut es einfach nicht :)

[–] [email protected] 7 points 1 year ago

Einfach blickkontakt halten und zunicken.

[–] [email protected] 5 points 1 year ago

aber tagsüber allein im Wald?

Und bei Nacht sind wir unhöflich oder wie? 😄

Ich denke grüßen hängt doch sehr stark von der Situation ab. Wie dunkel und wie allein der Wald ist. 😨

[–] [email protected] 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich grüße nahezu alles und jeden, seit immer. Wer nicht zurückgrüßt, soll an seiner widerlichen, dreckigen, Unhöflichkeit ersticken! ;D

Oder auch nicht, vielleicht war er nur in Gedanken oder schüchtern.

Ich lass mich trotzdem nicht abhalten ;)

(Der erste Teil war Ironisch gemeint, ist aber noch früh am morgen. Es soll jeder grüßen oder nicht grüßen wie er will)

[–] [email protected] 1 points 11 months ago

Wir sind so verdammt viele Menschen, entweder man ist sozial oder man wird wahnsinnig.