this post was submitted on 07 Mar 2024
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Deutschland
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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
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Äh, ja, so funktioniert das Rentensystem. Was dachte der Autor denn - dass es andersrum ist?
Die Ungerechtigkeit ist, dass das System am wackeln ist aber nur die Einzahler immer mehr belastet werden um es am laufen zu halten. Höheres Eintrittsalter, höhere Beiträge. Mit Arbeitgeberanteil zahle ich momentan schon über 800€ pro Monat in diese Versicherung! Nicht zu vergessen ist auch der Zuschuss vom Bundeshaushalt, der durch meine Steuern bezahlt wird, aber an anderer Stelle wie Infrastruktur oder Bildung fehlt.
Ja, das System wackelt und ich will ja auch nicht die Rentner obdachlos werden lassen. Aber ich fände es fairer, wenn die zusätzliche Last auf alle Teilnehmer des Systems aufgeteilt wird, nicht immer nur auf die Einzahler während den Nutznießern ein Geschenk nach dem anderen gemacht wird.
Insbesondere wenn man sich anschaut wie viel Umverteilungspotential in den Vermögen der Rentnergeneration vorhanden wäre
Der Aufbau des Rentensystems als Versicherung ist das grundlegende Problem. Wäre es ein generell steuerfinanziertes System, dann würden alle Einkommen herangezogen, nicht nur die heute rentenversicherungspflichtigen.
Das Gleiche gillt für die Sozial- und Krankenversicherung.
Das wäre doch viel zu einfach! Denk doch an die ganzen arbeitslosen Renten- und Krankenversicherungsfachleute, und die ganzen leerstehenden Bürogebäude erst! Die könnte man ja sonst gar zu Wohnungen umbauen! Geht gar nicht!
Ist hier ein /s erforderlich?
Die Gesellschaft als Ganzes muss für die Gesellschaft als Ganzes aufkommen. Und der einfachste Weg dafür sind Steuern.
Wenn Politiker mitlesen, bist Du mit einem /s auf jeden Fall auf der sicheren Seite, die könnten sonst einen zynischen Witz oder einen dystopischen Roman noch als Handlungsempfehlung missverstehen.
Man sollte wieder darauf umstellen, dass sich jede Generation ihre eigenen Renten erwirtschaftet. Die Umstellung dauert dann zwar 50 Jahre oder so, aber da muss man halt durch. Kann man auch mit Aktienpaketen kombinieren, um Inflationsausgleich zu erreichen.
Das geht faktisch nicht.
Geld ist nur dann was Wert, wenn man damit etwas kaufen kann. Es muss also auf der anderen Seite eine Wirtschaft stehen, deren Produkte und Dienstleistungen den Wert des Geldes schließlich ausmachen. Die einzige Ausnahme hier wäre, wenn man Zeitlebens einen Kapitalstock an Essen aufbauen würde, dass man dann im Ruhestand aufisst.
Es kann also niemals eine Generation ihre eigene Rente erwirtschaften. Wenn dann keiner mehr da ist, um zu arbeiten, während die Rentner nicht mehr produktiv sind, ist auch das ganze Geld nichts mehr wert.
Aktienrente ist also entweder Umlagesystem mit extra Schritten, oder es ist einfach eine Verschiebung der Umlage auf andere Volkswirtschaften. Dann erarbeitet die Näherin in Bangladesh bei Adidas das Geld für die deutschen Rentner.
Woher kommt der Schluss, dass, wenn eine Generation ihre eigene Rente erwirtschaftet, keine nachfolgenden Generationen nachkommen, die das ebenfalls tun?
Das ist kein Schluss. Wenn eine Generation ihre eigene Rente erwirtschaftet, dann macht es ja keinen Unterschied, ob noch irgendwer nachkommt. Wenn es aber ohne die nachkommende Generation nicht geht, dann haben die doch nicht ihre Rente erwirtschaftet.
Man könnte Argumentieren, dass es der Wirtschaft gar nicht gut tut, wenn eine ganze Generation ihre gesamte Rente nichtmehr direkt verkonsumiert sondern für 40-50 Jahre aus dem Wirtschaftskreislauf oder zumindest aus dem Konsumkreislauf nimmt.
Den Schluss finde ich aber auch etwas gewagt.
Deshalb hat man ja die Übergangsphase mit einem hybriden Zwischenmodell. Rentner bekommen dauerhaft eine Rente, daher gibt es keinen Konsumeinbruch.
Naja aber die, die die Rente bezahlen/erabeiten haben dann weniger zum verkonsumieren oder nicht? Und zwar eben genau den Gegenwert der Rente die sie später wieder zurück bekommen wollen.
Wo ist der Unterschied zum derzeitigen System? Da zahlt man als Arbeitnehmer auch in die Rentenkasse ein.
Dass der Vorschlag ist beides zu tun? Der Vorschlag ist
Damit muss man doppelt so viel für Rente abdrücken als man es momentan tun muss. Das Geld ist dann nicht mehr für den eigenen Konsum zur verfügung. Der eine Teil wird von den Rentnern verkonsumiert und bleibt im Kreislauf, der andere Teil liegt irgendwo rum. Vielleicht zu teilen am Finanzmarkt aber das hilft dem lokalen Bäcker wenig.
Dann muss man aber bei Geringverdienern gewaltig umbauen.
Derzeit: Man spart sich ein bisschen vom Munde ab und legt es beiseite. Später hat man eine Minirente die mit Grundsicherung ergänzt werden muss... dann darfst du erstmal deine mühsam angesparten paar Euro ausgeben. Und wehe, du lebst weiter so sparsam dass dir am Ende wieder ein paar Euro übrig bleiben. Sparen verboten! Erst brav alles wieder ausgeben.
Seine eigene Rente ansparen ist (mal wieder) nur was für Reiche. Für wen auch sonst? Und kommt mir bitte jetzt nicht mit Riester oder Rürup! Das sind bloß Subventionsprogramme für die armen Banken (too big to fail!)
Klar, der Vorschlag krankt an noch ganz anderen Sachen, ich habe mir nur einen offensichtlichen Aspekt ausgesucht zum kritisieren.
Ahja, die Übergangsphase habe ich nicht richtig bedacht. Das sollte aber mit prozentualem Anteil der verbleibenden Arbeitszeit klappen. Wenn du noch 10 Jahre hast, zahlst du 10/45 in die Rentenkasse der eigenen Generation und 35/45 in das derzeitige umlagenfinanzierte System. Dann erhöhen sich die Beiträge nicht und die Finanzierung läuft so weiter wie bisher. Zumindest annäherungsweise, ist mir gerade zu kompliziert das im Detail nachzurechnen.
Dann sinkt aber trotzdem das Volumen der Einzahlungen in das aktuelle System massiv. Die die am längsten im Job sind haben tendenziell die höchsten Einkommen. Die Lücke muss dann trotzdem irgendwie (aka andere Steuergelder) geschlossen werden
Genau das geht eben nicht. Wirtschaftsleistung sind Güter und Dienstleistungen. Die kann man nicht durch die Zeit reisen lassen.
Sagen wir, alle stopfen einfach einen Teil des Lohns einfach als Bargeld unter die Matratze. Das Geld fehlt dann im Kreislauf. Die EZB merkt das, und "füllt nach" um die Preise stabil zu halten. In 40-50 Jahren, wenn das Geld wieder in Umlauf gebracht wird, muss die EZB versuchen Inflation zu verhindern.
Das meine ich doch mit "das tut der Wirtschaft nicht gut". Einfach so viel Geld aus dem Kreislauf zu ziehen wird einiges durcheinander bringen
Normalerweise horten die Leute kein Bargeld, sondern kaufen Aktien oder Anleihen. Das heißt, das Geld ist noch da. Es gehört bloß jemand anderem.
Aber selbst falls Bargeld in großem Stil gehortet würde, die Zentralbank könnte das heutzutage ausgleichen. Wäre natürlich besser, wenn die Regierung fiskalpolitisch mithilft, aber muss nicht.
Normalerweise müssen sich die Leute auch nicht darauf verlassen dass ihr Erspartes alles ist was sie durchs alter bringen muss