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[-] [email protected] 7 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Problem ist eben nicht:

Yeah mach halt nen Stern da rein, passt schon

Weil es, BürgerInnen, Bürger_Innen, Bürger*Innen, Bürger:Innen und so weiter gibt. Es ist eben nicht nur einfach ein Asterisk, was man setzt, um auf einmal inklusiver zu sein. Zudem gibt es Bürger/-innen als offizielle Möglichkeit, Bürger und Bürgerinnen abzukürzen und man weiß wie man das ganze auflösen kann.

Und Handy hat nichts mit Orthografie zu tun.

[-] [email protected] 8 points 1 year ago

Aber eine Lösung zu finden war man auch nicht willens genug.

Warum nicht einfach Mitmenschen statt dem antiquierten Wort Bürger?

Übrigens: Nur die weibliche und männliche Form zu schreiben exkludiert übrigens alle anderen Menschen dazwischen und außerhalb.

[-] [email protected] 13 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Und ein binnen I, oder ein Unterstich, oder ein Doppelpunkt oder ein Asterix inkludiert diese dann? Ich als enby fühle mich nicht automatisch inkludiert nur weil ich im Lesefluss durch diesen ortografischen Stolperstein unterbrochen werde.

[-] [email protected] 9 points 1 year ago

Durch meinen IT-Hintergrund fühle ich mich persönlich durch den Asterisk angesprochen und auch bei anderen Formen schätze ich die kleine Aufmerksamkeit wert.

Am liebsten wäre mir ein Konzept wie das singular they im Englischen, oder sowas wie das Entgendern nach Phettberg, aber das nimmt halt kaum jemand ernst.

[-] [email protected] 3 points 1 year ago

Für mich wirken * oder : als Sonderzeichen unter Buchstaben wie etwas Sonderbares, als würde man versuchen Sondermüll auszusondern, damit er blos nicht die Buchstaben verdreckt. Somit kann ich mich damit einfach nicht anfreunden.

Das entgendern wäre mein absoluter Favorit (ob man dann da Lehry nimmt oder was anderes sei mal dahingestellt, überall ein das anstelle von der/die würde schon helfen, der Rest würde sich entwickeln) und würde nebenbei die Sprache noch vereinfachen. Ein großes Problem beim Anwerben von Fachkräften ist ja unter anderem die Sprache. Und die Abschaffung des grammatikalischen Geschlechts wäre die am einfachsten umzusetzende Art der Vereinfachung. Falls man doch mal Geschlecht ausdrücken möchte kann man immernoch die Worte männlich, weiblich, nicht-binär, etc. gebrauchen.

[-] [email protected] 2 points 1 year ago

Ich finde das entgendern sollte ergänzend genutzt werden wenn das Geschlecht unbekannt oder man eine Menge mit gemischten Geschlechtern anspricht. Es zu ersetzen um die Sprache zu vereinfachen finde ich keine gute Idee.

Komplexe Sprache gibt uns die Möglichkeit uns und unsere Umgebung detaillierter zu besprechen. Und wie wir über Dinge reden hat großem Einfluss darauf wie wir über Dinge nachdenken. Dementsprechend bin ich gegen ein allgemeinens versimpeln nur des versimpeln wegens.

[-] [email protected] 2 points 1 year ago

Kannst du mir bitte den Zusammenhang mit dem IT-Hintergrund genauer erklären?

[-] [email protected] 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Durch welche Aufzeichnungsart würdest du dich inkludiert fühlen?

Edit: und sprichst du für einen Großteil deiner Community oder für Dich?

[-] [email protected] 2 points 1 year ago

Ich kann natürlich nur für mich sprechen und persönlich benötige ich diese zwanghafte Inklusion nicht.

[-] [email protected] 2 points 1 year ago

Dann verstehe ich die ganze Diskussion nicht.

[-] [email protected] 11 points 1 year ago

Warum nicht einfach Mitmenschen statt dem antiquierten Wort Bürger?

Weil "Bürger" ein definierter Rechtsbegriff ist, der nicht deckungsgleich mit "(Mit-)menschen" ist.

[-] [email protected] -1 points 1 year ago

Widerspricht nicht, dass er Überholungswürdig ist.

[-] [email protected] 4 points 1 year ago

Das ist dann aber nicht Aufgabe des Rechtschreibrates sondern des Gesetzgebers. Genauer gesagt der 16 Landesparlamente und des Bundestags. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele hundert Gesetze dafür angepasst werden müssten. Ich glaube nicht, dass sie dafür Ressourcen einsetzen würden, zumal es sicherlich nicht ansatzweise eine (sowohl gesellschaftliche als auch parlamentarische) Mehrheit gibt, die eine Überholungswürdigkeit sieht.

[-] [email protected] -4 points 1 year ago

Übrigens: Nur die weibliche und männliche Form zu schreiben exkludiert übrigens alle anderen Menschen dazwischen und außerhalb.

Bitte?

[-] [email protected] 2 points 1 year ago

Gemeint sind transsexuelle, transgender und intersexuelle Menschen...

[-] [email protected] -2 points 1 year ago

Ich dachte immer, die Transpersonen wären dann entsprechend männlich oder weiblich. Und bei der Häufigkeit von Intersexualität sollte man das in der Sprache unberücksichtigt lassen.

[-] [email protected] 8 points 1 year ago

Transpersonen sind Personen, die sich nicht mit dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren können. Das kann, muss aber nicht, binär sein. Wenn du dich z.b. als agender identifizierst bist du auch trans, selbst wenn die Krankenkassen versuchen das mit Verweis auf die Strikt binäre Formulierung aus dem TSG zu verneinen um geschlechtsangleichende Maßnahmen nicht bezahlen zu müssen. Dass das überwiegend verfassungswidrige TSG aus einer Zeit stammt, in der nur offiziell zwei Geschlechter anerkannt wurden und man alle anderen einfach ignoriert hat, wird dabei natürlich ignoriert.

[-] [email protected] 5 points 1 year ago

Und bei der Häufigkeit von Intersexualität sollte man das in der Sprache unberücksichtigt lassen.

In der Regel werden Gesellschaften dadurch lebenswerter, dass möglichst alle Teilnehmer berücksichtigt werden. Das praktische Standardbeispiel dafür sind abgesenkte Bordsteine, die eben nicht nur den Rollstuhlfahrern helfen, für die sie ursprünglich gedacht waren, sondern allen.

[-] [email protected] -1 points 1 year ago

Aber inwiefern sollte explizit Intersexuelle inkludierende Sprache allen helfen? Eigentlich macht sie es doch nur allen umständlicher. Zudem sind von nicht-abgesenkten Bordsteinen viele betroffen, aber von Intersexualität höchstens ein Promille-Bruchteil der Gesellschaft.

[-] [email protected] 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

höchstens ein Promille-Bruchteil der Gesellschaft.

Das ist, glaube ich, die Definition von Minderheit.

[-] [email protected] 3 points 1 year ago

Oder einfach Bürger. Genus ist nicht gleich Sexus.

[-] [email protected] 0 points 1 year ago

Genau. Wir kommen ja auch nicht auf die Idee, neben der Person auch den Personerich einzuführen.

[-] [email protected] -3 points 1 year ago

Da wird sich dann aufgeregt das ja Der Bürger männlich ist. Ich finde den generischen Maskulinum aber auch nicht schlecht.

[-] [email protected] 9 points 1 year ago

Wir hatten jahrhunderte lang einen generischen Maskulinum. Könnten wir jetzt nicht eine Zeit lang den generischen Femininum nutzen? Die Bürgerin und gut ist.

[-] [email protected] 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich finde, das generische Femininum taugt höchstens als Beispiel dafür, wie unbrauchbar das generische Maskulinum eigentlich ist. Warum Sprache nicht so entwickeln, dass sie mit der Zeit flexibler, effizienter und/oder logischer wird (ggf. auch nur choose any 2)? Ich zweifle ein bisschen, dass Gendersterne/-doppelpunkte das richtige Mittel dafür sind, aber es ist die einzige Option der Fortentwicklung, die eine größere Menge an Unterstützer:innen|Unterstützer*innen|Unterstützenden|Unterstützy hat.

[-] [email protected] 3 points 1 year ago

Und nach den nächsten paar Jahrhunderten dann wieder generisches Maskulinum, damit sich das die Waage hält? Da bitte lieber gleich der/die abschaffen und überall ein "das" davor. Stört bei "das Mädchen" ja z.B. keinen und ist somit eine Frage der Gewohnheit.

Ich als enby habe so extrem lange unter weiblichen Körperteilen gelitten und tue dies stellenweise immer noch (Mastek ist glücklicherweise durch, auf eigene Kosten übrigens), dass ich mich weigere mich von einem generischen Femininum angesprochen zu fühlen. Das reißt zu viele Traumata wieder auf.

this post was submitted on 14 Jul 2023
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