borisentiu

joined 4 months ago
MODERATOR OF
 

Events by initiatives across the world, which build upon Kate Raworth's Doughnut Economics (Summary by herself: https://www.youtube.com/watch?v=talXb1wiEFY)

 

In Zürich findet den ganzen November über das films for future Festival mit vielen Vorführungen, Vorträgen und Diskussionen statt.

Ich möchte in diesem Monat einen Anfang machen zu alternativen Wirtschaftskonzepten. Kreislaufwirtschaft war ja schon mal Thema, aber es stellen sich natürlich darüber hinaus Fragen, wie wir Wirtschaft organisieren wollen. Kate Raworths 'Donut/Doughnut Economy' hat da viele lokale Initiativen inspiriert, und vom 6. bis 9. November finden die Global Donut Days 2024 mit zahlreichen Veranstaltungen statt. Am 6.11. ist der Online-Tag mit viel Programm. Hier gibt es eine Übersicht zu 2023 und hier eine anschauliche Erklärung von Raworth selbst (18 min, deutsche u. 42 andere Untertitel).

Und zuletzt noch ein Interview mit einem Spiele-Entwickler, der am solarpunkigen Generation Exile arbeitet (Solarpunk hier im Forum). Es könnte trotz Weltraum reizvoll geerdet werden. Macht euch der Trailer neugierig?

[–] [email protected] 1 points 1 week ago

Ein Spektrum solcher Orte ist eine Bereicherung für jede Stadt, auch da, wo es fast nur Geschäfte oder ihre Ruinen gibt. Und schön, wenn sich Bibs da erweitern.

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submitted 1 week ago* (last edited 1 week ago) by [email protected] to c/[email protected]
 

Wir sind Menschen, die von einem guten Leben in einer nachhaltigen Welt erzählen

Unter dem Motto versammelt das Schweizer Projekt kurze Texte, in denen Menschen einen persönlichen Einblick geben in ihr Handeln, Denken und Fühlen. Es geht ums Ausprobieren im Alltag oder mit einer Klimagenossenschaft, das Verhältnis zur Natur oder den Mitmenschen (wie in der Initiative Empathie Stadt Zürich) und mehr. Eine berührende und inspirierende Lektüre, wie ich finde.

Die letzten Aktivitäten in den Sozialen Medien sind schon etwas her, ich hoffe mal es geht weiter. Einstweilen gibt es 186 Einblicke zum Lesen.


#querbeet

 

Die eingesprochene Version des Mobilitäts-Kapitels von zukunftsbilder.net

Diese Online-Ressource wird von den Scientists und den Creatives For Future aufgebaut. Wie beim - davon unabhängigen - Buch Zukunftsbilder 2045 ist die heutige Perspektive nicht vorrangig. Stattdessen wird der mögliche Stand der Dinge im Jahr 2040 so skizziert, als würde die dann reale Gegenwart und die Entwicklung dahin beschrieben.

Dabei sind von vornherein mehrere Zukünfte im Spiel, denn für die zahlreichen Bereiche sollen durchgängig vier Szenarien beleuchtet werden:
‘Langsam’ markiert das einzige, das keinen Anlass zu Optimismus bietet. Die anderen zeichnen sich aus durch einen Schwerpunkt auf wenige, aber wirkungsvolle Hebel, auf Initiativen von unten oder auf große politische Maßnahmen.

Die ambitionierte Gliederung (s. https://zukunftsbilder.net/uebersicht) wird noch weiter mit Inhalten gefüllt. Komplett sind auch noch Energieversorgung, Naturerleben, Landnutzungswandel & Böden sowie Wohnen. Zwei Szenarien gibt es für den Bereich Verkehrssystem, der den Bereich Mobilität ergänzt.

Für das Video ebenfalls eingesprochen wurden zwei kurze Gegenwarts-Texte des Schweizer Projekts stories for future, von dem ich auf diesem Weg zum ersten Mal erfahren habe und das noch einen eigenen Beitrag zum Kommentieren erhält.


Zukunftsbilder.net ist auch auf Mastodon aktiv: @[email protected]


#mobilität #infrastruktur

[–] [email protected] 6 points 1 week ago (1 children)

Kennenlerngesprächen auf dem Weg zur sogenannten Brombeer-Koalition gemacht.

Ich wäre dafür, dass man Koalitionen überhaupt nicht mehr soundso nennt. Das ist dann je nach Kontext die Koalition und fertig. Oder man zählt halt die Parteien auf. Aber dieser lustige Geist wird nicht mehr in Flasche zurück gehen...

[–] [email protected] 1 points 1 week ago

Auf den ganzen Menschen achten (nicht nur Körper), Ehrenamt und sich umeinander kümmern passen für mich gut in eine positive Zukunft (Im Idealfall wird die Bereitschaft nicht vom System ausgenutzt, so dass z. B. Tafeln die Defizite ausgleichen dürfen)

[–] [email protected] 3 points 2 weeks ago

Die Autorin und Kabarettistin Elisabeth Kabatek hat neulich in ihrem Vortrag auf dem Stuttgarter Demokratiekongress auch auf unterschätzte Gesten hingewiesen. In ihrem Fall - der Mann ist Engländer - auf den 'unpersönlichen' Small Talk unter Unbekannten.

Zur Demonstration hat sie für eine halbe Minute oder so das Saallicht aufdimmen lassen und dazu aufgefordert. Sie meinte auch ab und zu in einer Straßenbahn voller Smartphones mache das atmosphärisch einen Unterschied.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago

Eine schöne Initiative und ein tolles Gefährt!

 

geteilt von: https://feddit.org/post/3952448

Die Pol.is-Umfrage 'Mobilität jetzt und in Zukunft' (4.10.24 bis 13.10.24), die auf den feddit.org-Communities DACH und Gutes Morgen verlinkt wurde, hatte

  • 124 Teilnehmende
  • 118 wurden Gruppen zugeordnet (6 haben weniger als 7 Statements bewertet)
  • 4.974 abgegebene Stimmen
  • 52 Statements (davon waren 8 zur Person und 10 inhaltliche zum Start schon eingestellt)
  • eingereicht von 15 Personen

Ich habe keine Statements abgelehnt im eigentlichen Sinn.

Ein paar Details dazuDer Report zählt 7 'abgelehnte' Statements mit, da ging es aber nur um Ersatz von Statements mit Typos oder zeitnah in Absprache mit Verf. - dabei sind leider kurz vor Fristende durch ungünstige Verkettung auch einige Minuten lang ähnliche Vorläufer von Nr. 55 online gewesen. Ich hatte einen Mod- und einen Abstimmungsaccount, habe mich bei den Personen oben einmal abgezogen.


Die Macher*innen empfehlen das Instrument nicht bei unter 50-100 Leuten. Ich finde zwar schon, dass es je nach Anwendungsfall auch bei kleineren Gruppen nützlich sein kann, aber diese Schwelle haben wir hier ja gut überschritten. Es ist auch sehr gut, dass so viele sehr viele Statements bewertet haben, trotzdem muss man beachten, dass die späteren Einreichungen weniger berücksichtigt wurden.

Insgesamt kann man die Ergebnisse nicht mit einer repräsentativen Umfrage vergleichen (und ich bin sichtlich auch kein ausgebildeter Meinungsforscher). Man kann aber inhaltliche Anregungen mitnehmen und bekommt einen besseren Eindruck von Pol.is. Der Link oben und hier führt zur automatisierten Auswertung: https://pol.is/report/r75xsmfnmayfczkym4bdh

Vielen Dank nochmal für eure Bereitschaft, Zeit und Mitgestaltung!

Muster

Bei Pol.is geht es vor allem um die Suche nach Konsens- und Dissensmustern in einer bestimmten Meinungslandschaft und um einen Prozess, der nach Möglichkeit neuen Konsens fördern soll. Dieser Prozess baut wiederum auf dem Bild auf, dass sich aus der Befragung nach und nach zusammensetzt.
Man kann auch aus den Balkendiagrammen zu den Statements seine Schlüsse ziehen, aber die Gruppenbildung soll eine orientierende Funktion bieten. Im automatisch erstellten Bericht sind die Gruppen immer in irgendeiner Form präsent.

Die automatisierte Auswertung schlägt 3 Gruppen vor, deren Mitglieder man z. B. so skizzieren könnte:

Gruppe A (63): Nutzen und pushen ÖPNV, leben überwiegend im städtischen Bereich, würden die 'autogerechte' Stadt umbauen, bevor die Zahl der PKW abgenommen hat (s. Parkraum-Statement Nr. 37; Nr. 44), zeigen Trend weg vom Autobesitz

Gruppe C (11): Anhand mehrerer Statements als Gegenpart zu A näher am Auto. Nutzung eines Autos ersetzt Besitz nicht, sie selbst sehen sich eher nicht zum Autofahren gezwungen (Nr.9), lehnen aber die grundsätzliche Aussage ab, dass viele aus Bequemlichkeit, nicht aus Mangel an Alternativen Auto fahren. Höherer Anteil ländlicher Raum.

Gruppe B (44): Nehmen eine Zwischenstellung ein. Deutlich höherer Stadt-Anteil als C. Stimmen mit 79% Nr. 9 zu ("Für mich trifft eher zu: Ich will nicht Auto fahren, aber ich muss. (nach Katja Diehl)), während C mit 71% verneint. Für B wäre ein günstigerer und zuverlässigerer ÖPNV (Nr. 24 und 25) den Werten nach ein Gamechanger, während C hier deutlich zurückhaltender ist. Eher geteilt wird eine Skepsis, ob Verteuerungen der Automobilität politisch ratsam sind - eine Frage, die etwas wegführt von der ganz persönlichen Situation. (12) B und C verbinden auch eine Antriebswende eher mit der Hoffnung auf Kontinuität (im positiven Sinn) als A (13)

Diese Gruppenbildung schafft eine höhere Sichtbarkeit für die 11 Personen, die auch nicht in einer gemeinsamen Gruppe mit B untergehen. Die Berichtsabteilung 'Majority' und das Gesamtergebnis neben jedem Statement lässt aber wiederum auch die Mehrheitsverhältnisse nicht in den Hintergrund treten.

Mit dem Trennenden auch das Verbindende zeigen

Es gibt Konsense, die nicht erst hergestellt werden, sondern sich einfach zeigen: Zum Beispiel hätte ich nicht erwartet, dass Gruppe C mit deutlicher Mehrheit kostenlosem ÖPNV als langfristigem Ziel zustimmt (Nr. 14). Bei ein paar späten Fragen ist die Beteiligung reduziert (6 Personen von Gr. C), aber trotzdem überrascht mich die Zustimmung zu deutlich erhöhter Kfz-Steuer für sehr schwere PKW und eine gewisse Offenheit für die Vorschläge Tempolimit oder sogar autofreie Sonntage.

Gut möglich, dass eine solche schwach ausgeprägte Polarisierung für Feddit repräsentativ ist, z. B. landesweit aber stärker vorhanden wäre. Die umfassende Abwehr gegen jegliche Veränderungen am automobilen System verschafft sich bzw. bekommt in der öffentlichen/veröffentlichten Debatte einiges Gehör. Falls es bei der Umfrage woanders eine entsprechende Gruppe D gäbe - wie groß wäre sie?

Gruppenübergreifend gab es Mehrheiten z. B. für "Schienen-Fernverkehr muss günstiger als Fliegen sein" (Nr.16), "Mehr Subventionen in den Schienenverkehr" (23) oder die Feststellung, dass ÖPNV auf dem Land zu schlecht aufgestellt ist.

Prozess hin zu neuen Konsensen

Wenn man davon ausgeht, dass sich zunächst erstmal die vor der Umfrage bestehenden abweichenden Positionen in entsprechend abweichenden Statements und Bewertungen niederschlagen, stellt sich die Frage, wie man zu Annäherungen kommen kann.

Zentral ist, denke ich, dass man auf andere Statements bzw. deren Bewertung mit darauf bezogenen Formulierungen reagiert oder eigene Statements ggf. variiert. Dabei kann man sich von den Zwischenergebnissen - sowohl Dissens als auch Konsens - inspirieren lassen. (Übrigens habe ich erst jetzt kapiert, dass man auch diesen 'Report' u. a. mit allen Statements und ihren Zwischenergebnissen ja schon in einer Live-Variante hätte teilen können.)

Ich selbst habe mit 3 eigenen Statements auf andere reagiert, allerdings zu spät um so richtig tragfähige Ergebnisse zu bekommen. In der Tendenz scheinen sie aber mehrheitsfähiger zu sein. 54 reagiert auf 19, die Ridesharing-Pflicht, mit moderaten Ansätzen zur Erhöhung der PKW-Auslastung. Nr. 44 ("Der Automobil-Individualverkehr gehört raus aus den Städten.") habe ich durch eine Formulierung ersetzt, die einerseits weniger radikal ist, andererseits so ähnlich für eine knappe Mehrheit in Marburg noch zu radikal war (58, s. auch Kommentar hier). Und schließlich wollte ich der Harmonie in Sachen 'Mehr Subventionen für die Bahn' auf den Zahn fühlen und habe sie mit einer Verlagerung weg von staatlichen Mitteln fürs Auto verknüpft.

Es könnte auch sinnvoll sein eine ganze zweite Runde so zu gestalten, dass man keine ganz neuen Fässer aufmacht (Flugtaxis fördern?), sondern sich mit den alten Statements und Ergebnissen beschäftigt: Tempolimit, aber welche Geschwindigkeiten? Verteuerung Auto, aber wie genau und wie stark?

Hier noch eine ganze Reihe von Überlegungen zum / nach dem Einsatz von Pol.is

Grenzen des Praktikablen?

Die unbegrenzte Zahl an Statements ist zugleich eine (basisdemokratische) Stärke und Schwäche des Instruments. Als Moderator nach Gutdünken auszuwählen oder im Vorfeld zum Mitmachen und zum Zurückhalten aufzurufen, wäre für mich nicht in Frage gekommen. Der in der Einführung erwähnte, einfache Algorithmus versucht der Problematik Rechnung zu tragen, indem Statements individuell nach vorne sortiert werden, die sich im bisherigen Verlauf als 'unterscheidend' gezeigt haben.

Lösungen sehe ich nur im Gesamtdesign des Prozesses. Im Idealfall würde man wohl mehr als eine Runde machen und nach dieser ersten Sammlung auf welchem Weg auch immer Statements bündeln, reduzieren, aber umgekehrt vielleicht auch Statements nochmal aufdröseln, die allgemein gehalten Mehrheiten gefunden haben. Oder in einer zweiten Phase Unterthemen auf verschiedene Umfragen/Diskussionen, Arbeitskreise etc. aufteilen. Oder sich auf ein Unterthema konzentrieren, das besonders lohnenswert erscheint.

Eine andere Möglichkeit ist, von vornherein ein engeres Thema zu wählen, in dem Fall z.B. das Thema 'Superblocks in der Stadt X'. Aber auch da spielen ja allgemeinere Ansichten über Mobilität etc. eine Rolle, die man schlecht ausklammern kann.

Eine weitere Variable ist, wie viel Einsatzbereitschaft die Beteiligten angesichts der Zahl mitbringen. Ich würde denken sie war in unserem Fall überdurchschnittlich, wäre im Fall einer Stadtöffentlichkeit z.B. so wohl eher nicht gleich reproduzierbar, aber könnte vielleicht dann noch gesteigert werden, wenn etwa eine bestehende Organisation durch ein Ziel motiviert ist und man Einsparungen bei anderen Kommunikationsformen oder Plenen gegenrechnet.

In der mir zur Verfügung stehenden Form besteht bei einer Pol.is-Umfrage das Risiko der (un)beabsichtigten Mehrfachteilnahme einer Person. Für Großprojekte bieten die Macher*innen zumindest Hilfe an.

"For most organizations, gaming is not a concern. If your organization is large, and this is a primary concern, reach out to us at CompDem. We're happy to discuss the issue in-depth in the course of your engagement or onboarding, and discuss various mitigation strategies for botnets and targeted attacks, from authorization strategies to cloud systems to steps in the subsequent analysis." (https://compdemocracy.org/gaming-the-system/)


Das wäre besonders relevant im Umkreis von tatsächlichen Entscheidungen: Eine manipulierte Umfrage im Vorfeld eines Bürgerentscheids z. B. wäre sicher problematisch. Stellt sich die Frage nach technischen und organisatorischen Lösungen. Vielleicht können IT-Leute hier mal einschätzen, wie aufwändig ein Hosting (https://compdemocracy.org/deploying-Polis/ ) mit vorgeschalteter Passwort-Abfrage z.B. wäre. Fragt sich, wie man dann Passwörter verteilt...

Davon ist die Funktion, gemeinsam Ideen zu sammeln und zu bearbeiten, jedenfalls nicht betroffen.

Lenkt der Fokus auf Gruppen zu sehr den Blick? Das kann schon sein, aber immerhin wird ja für alle Statements auch die Gesamtwertung zur Verfügung gestellt. Was wiederum zur noch kleinteiligeren Betrachtung praktisch sein könnte: wenn man z.B den Nein-Anteil eines Statements ansteuern und sich anschauen könnte, wie genau diese Teilnehmenden sich zu bestimmten anderen Fragen positionieren.

Bei den visualisierenden Komponenten habe ich selbst ein gemischtes Urteil. Die Kreise etc. finde ich teilweise eher verwirrend und ich verstehe auch die Position des eigenen Avatars nicht. Mir gefällt, dass man anhand der weißen Abschnitte in den Balkendiagrammen sofort sieht, wie viele ein Statement überhaupt zu Gesicht bekommen haben.

Pol.is ist kein Wundermittel, aber kann Baustein einer besseren Diskussionskultur sein. Was nicht im Mittelpunkt steht, z.B. das ausführliche Darlegen von Argumentationen, das sollte Teil eines Gesamtkonzepts sein. Wenn z. B. eine Lokalzeitung ein Jahr lang das Schwerpunkt-Thema Mobilität hätte, könnte man mit so etwas starten wie wie wir es getan haben, ohne inhaltliche Inputs zuvor.

Zwischen weiteren Pol.is-Runden könnte man dann Pro/Kontra-Kommentare mit Argumenten bringen, Sacherklärungen (Was ist nochmal genau Ridesharing, Superblock etc.), Faktenchecks, Beispiele aus der Stadt und ansonsten eben den sich abzeichnenden Konflikten und Übereinstimmungen nachgehen. Die Grundlage für Wahlentscheidungen und Partizipation wäre dann schon mal eine ganz andere.

Da es gar nicht so einfach ist, solche Statements zu formulieren und damit umzugehen, fände ich es sowieso nach wie vor nützlich, wenn das immer mal wieder in unterschiedlichen Konstellationen quasi als Kulturtechnik geübt werden könnte. Ich habe anfangs bewusst auch eine Frage gestellt, die 'ungeschickt' zu beantworten ist:

Ich würde gerne mehr Rad fahren, aber die Situation für Radfahrende ist in meiner Kommune zu schlecht.

Was antwortet man, wenn man die Situation für schlecht hält, aber sowieso nicht Rad fahren will? Oder die Situation nicht für schlecht hält? Die vorgeschlagene Idee war, dass man in solchen Fällen 'weiter' wählt, wenn eine Voraussetzung nicht zutrifft. Ich denke solche Fragen können auch mal interessieren, aber unterm Strich weiß ich jetzt natürlich nicht, wie z. B. die 100% Nein bei Gruppe C zu interpretieren sind... Insgesamt fand ich die eingereichten Fragen sehr brauchbar.


Für die Zukunft würde es mich auch reizen in den Austausch mit anderen Ecken des Netzes zu gehen, z. B. mit Reddits DACH.

Wie seht ihr das und die Erfahrung mit diesem Versuch? Fällt euch bei den Ergebnissen etwas besonders ins Auge?

P.S. Alle, die das Thema interessiert, lade ich auch zu klassischen Lemmy-Diskussionen ein. Lokal sorgen die erwähnten Superblocks gern mal für Kontroversen. Eine aktuelle open Access-Publikation zeigt an diesem Beispiel informativ und kurzweilig, wie das Thema Mobilität mit vielen anderen Bereichen verknüpft ist und in der Kommunikation verknüpft werden kann. https://feddit.org/post/3952503

[Edit: Habe einen größeren Teil hinter einen Pfeil verschoben.]

#mobilität #demokratie

[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago

Ich finde es für uns auch nicht dramatisch. Ein Bürgerrat Klima hat Pol.is unter dem Motto 'Bürgerrat fragt Österreich' (oder so ähnlich) genutzt. So was finde ich auf der einen Seite sehr reizvoll für eine gelebte Demokratie, andererseits eben von der Anfälligkeit her immer ein bisschen ding, wie es in den Brenner-Romanen von Wolf Haas heißen würde... Und Danke.. Kann man sicher auch anders machen, aber so kams jetzt nun mal raus.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago

Das wären wohl die ersten Abschnitte hier und in der verlinkten Auswertung. Im zweiten Teil wollte ich auch Problematisches nicht unter den Tisch fallen lassen. Da gibt es für mich nicht die eine prägnante Formel, es sind eben eine handvoll Baustellen - die wohl auch nicht alle interessieren bzw. wohl auch mal eher überflogen werden.

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submitted 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) by [email protected] to c/[email protected]
 

Ausgehend von Barcelona hat sich die Idee des Superblocks (katalanisch: Superilles) seit 2017 weltweit verbreitet. Der gemeinsame Nenner ist die Verkehrsberuhigung und Funktionsmischung innerhalb eines Stadtbereichs etwa der Größenordnung von 3 x 3 Häuserblocks. Kreuzungen innerhalb dieses Gebietes werden z. B. durch Diagonalsperren 'halbiert'. Es gibt so keinen Durchgangsverkehr mehr, der sich kreuz und quer durch die Rillen dieser 'Schokoladentafel' bewegt, sondern nach einem Stückchen ist Schluß. Kombiniert wird die Maßnahme mit der Umwidmung von Parkraum zu Sitzgelegenheiten, Grünflächen etc.

Die Open Access-Publikation alles super? Wie Superblocks unserer Städte zu besseren Orten machen der Stadtplaner*innen von Urbanista zeigt mit Blick auf mehrere Länder, wie Änderungen, aber auch der Status quo in der Verkehrs- und Raumordnung auf viele Aspekte unseres Lebens einwirken. Widerstände und Abschottung gegen inspirierende Beispiele (AGABU - 'Alles ganz anders bei uns', S. 44), aber auch einfach die lokalen Rahmenbedingungen erfordern viel Kommunikation, Beteiligungsformate und praktische Erfahrungen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. Dann eignen sich die Menschen das Konzept an und es entsteht mit dem Kiezblock oder dem Supergrätzel jeweils keine bloße Kopie.

Die Berichte und Interviews auf 100 Seiten lesen sich sehr kurzweilig, daher gebe ich an dieser Stelle nur einen Vorgeschmack auf die Kapitel. Neben Superblocks (die nicht nur in rechtwinkligen Strukturen möglich sind, s. Seite 16) fließen auch andere Maßnahmen zur Förderung eines lebenswerteren Stadtraums ein.

  • Bei Mailands Piazze Aperte liegt ein besonders großer Schwerpunkt auf der Schaffung öffentlicher Räume für ein wiederbelebtes Nachbarschaftsleben, die über ein paar Parklets hinausgehen. Auch andere (temporäre) Varianten erweitern das Minimalmodell mit reinen Fußgängerzonen für verschiedenste Aktivitäten und Kontakte (Ungewohnte Bilder! Die Titel-Illustration scheint mir dafür etwas irreführend weit von einem klassischeren Superblock entfernt)
  • Die Reduzierung von Autoverkehr spielt natürlich auch eine Rolle im Rahmen der Klimakrise, was aber oft genug als Argument nicht verfängt. Da sie aber mehrere Vorteile bringt, kann in der Kommunikation immerhin auf Themen wie z. B. Sicherheit 'ausgewichen' werden, wenn wie in Paris die Verkehrsberuhigung rund um Schulen und Kindergärten konsequent vorangetrieben wird (S.33) .
  • Häufiges Gegenargument 'Geschäftsschädigend!' wird ebenso häufig widerlegt (44f)
  • Gesundheit: Tod und Krankheit durch Verkehrsemissionen und -unfälle gehen in der öffentlichen Diskussion unter, dabei würde auch schon rein finanziell das Gesundheitssystem von einem Umlenken profitieren (auch durch mehr Bewegung). Einzelne Superblocks können dabei über ihren direkten Effekt hinaus dazu beitragen, dass sich die Stadtgesellschaft eine andere Art und Weise der Stadtgestaltung vorstellen kann
  • Stadtklima: Vor allem die lokalen Effekte von Bepflanzung statt Parkraum und Versiegelung sind bei zunehmender Hitze (die besonders Frauen, Alte und Einkommensschwache trifft, S.63) nicht zu unterschätzen. Auf Seite 62 wird die Formel 3-30-300 vorgestellt, die u. a. 3 Bäume in Sichtweite des Zuhauses eines jeden Menschen fordert.
  • Biodiversität: Auch auf kleiner Fläche (z. B. Baumscheiben) kann viel getan werden, vor allem wenn sich stadtweit ein Netz ergibt. Hier wird das schöne Bild von den Trittsteinen gewählt, die das Leben z. B. von Insekten unterstützen (72).
  • Im Zuge der Mobilitäts-Umfrage kam sinngemäß auch das Thema auf, ob Parkraum reduziert werden sollte, bevor es weniger Autos gibt. Auf den Autoverkehr insgesamt bezogen machen die Autor*innen hier auf das Gegenstück zum sog. induzierten Verkehr (Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr) aufmerksam: "Wenn Straßenkapazitäten abgebaut werden, führt dies zu verschwindendem Verkehr." (80)
  • Temporäre Versuche wie in Hamburg Ottensen können Konflikte, Vandalismus und juristische Niederlagen mit sich bringen - und dennoch in eine Verstetigung münden. Partizipation und Flexibilität, aber auch ein gewisses Durchhaltevermögen müssen dabei ausbalanciert werden.

#mobilität #wohnen #gesundheit #beteiligung #stadtplanung

 

Die Pol.is-Umfrage 'Mobilität jetzt und in Zukunft' (4.10.24 bis 13.10.24), die auf den feddit.org-Communities DACH und Gutes Morgen verlinkt wurde, hatte

  • 124 Teilnehmende
  • 118 wurden Gruppen zugeordnet (6 haben weniger als 7 Statements bewertet)
  • 4.974 abgegebene Stimmen
  • 52 Statements (davon waren 8 zur Person und 10 inhaltliche zum Start schon eingestellt)
  • eingereicht von 15 Personen

Ich habe keine Statements abgelehnt im eigentlichen Sinn.

Ein paar Details dazuDer Report zählt 7 'abgelehnte' Statements mit, da ging es aber nur um Ersatz von Statements mit Typos oder zeitnah in Absprache mit Verf. - dabei sind leider kurz vor Fristende durch ungünstige Verkettung auch einige Minuten lang ähnliche Vorläufer von Nr. 55 online gewesen. Ich hatte einen Mod- und einen Abstimmungsaccount, habe mich bei den Personen oben einmal abgezogen.


Die Macher*innen empfehlen das Instrument nicht bei unter 50-100 Leuten. Ich finde zwar schon, dass es je nach Anwendungsfall auch bei kleineren Gruppen nützlich sein kann, aber diese Schwelle haben wir hier ja gut überschritten. Es ist auch sehr gut, dass so viele sehr viele Statements bewertet haben, trotzdem muss man beachten, dass die späteren Einreichungen weniger berücksichtigt wurden.

Insgesamt kann man die Ergebnisse nicht mit einer repräsentativen Umfrage vergleichen (und ich bin sichtlich auch kein ausgebildeter Meinungsforscher). Man kann aber inhaltliche Anregungen mitnehmen und bekommt einen besseren Eindruck von Pol.is. Der Link oben und hier führt zur automatisierten Auswertung: https://pol.is/report/r75xsmfnmayfczkym4bdh

Vielen Dank nochmal für eure Bereitschaft, Zeit und Mitgestaltung!

Muster

Bei Pol.is geht es vor allem um die Suche nach Konsens- und Dissensmustern in einer bestimmten Meinungslandschaft und um einen Prozess, der nach Möglichkeit neuen Konsens fördern soll. Dieser Prozess baut wiederum auf dem Bild auf, dass sich aus der Befragung nach und nach zusammensetzt.
Man kann auch aus den Balkendiagrammen zu den Statements seine Schlüsse ziehen, aber die Gruppenbildung soll eine orientierende Funktion bieten. Im automatisch erstellten Bericht sind die Gruppen immer in irgendeiner Form präsent.

Die automatisierte Auswertung schlägt 3 Gruppen vor, deren Mitglieder man z. B. so skizzieren könnte:

Gruppe A (63): Nutzen und pushen ÖPNV, leben überwiegend im städtischen Bereich, würden die 'autogerechte' Stadt umbauen, bevor die Zahl der PKW abgenommen hat (s. Parkraum-Statement Nr. 37; Nr. 44), zeigen Trend weg vom Autobesitz

Gruppe C (11): Anhand mehrerer Statements als Gegenpart zu A näher am Auto. Nutzung eines Autos ersetzt Besitz nicht, sie selbst sehen sich eher nicht zum Autofahren gezwungen (Nr.9), lehnen aber die grundsätzliche Aussage ab, dass viele aus Bequemlichkeit, nicht aus Mangel an Alternativen Auto fahren. Höherer Anteil ländlicher Raum.

Gruppe B (44): Nehmen eine Zwischenstellung ein. Deutlich höherer Stadt-Anteil als C. Stimmen mit 79% Nr. 9 zu ("Für mich trifft eher zu: Ich will nicht Auto fahren, aber ich muss. (nach Katja Diehl)), während C mit 71% verneint. Für B wäre ein günstigerer und zuverlässigerer ÖPNV (Nr. 24 und 25) den Werten nach ein Gamechanger, während C hier deutlich zurückhaltender ist. Eher geteilt wird eine Skepsis, ob Verteuerungen der Automobilität politisch ratsam sind - eine Frage, die etwas wegführt von der ganz persönlichen Situation. (12) B und C verbinden auch eine Antriebswende eher mit der Hoffnung auf Kontinuität (im positiven Sinn) als A (13)

Diese Gruppenbildung schafft eine höhere Sichtbarkeit für die 11 Personen, die auch nicht in einer gemeinsamen Gruppe mit B untergehen. Die Berichtsabteilung 'Majority' und das Gesamtergebnis neben jedem Statement lässt aber wiederum auch die Mehrheitsverhältnisse nicht in den Hintergrund treten.

Mit dem Trennenden auch das Verbindende zeigen

Es gibt Konsense, die nicht erst hergestellt werden, sondern sich einfach zeigen: Zum Beispiel hätte ich nicht erwartet, dass Gruppe C mit deutlicher Mehrheit kostenlosem ÖPNV als langfristigem Ziel zustimmt (Nr. 14). Bei ein paar späten Fragen ist die Beteiligung reduziert (6 Personen von Gr. C), aber trotzdem überrascht mich die Zustimmung zu deutlich erhöhter Kfz-Steuer für sehr schwere PKW und eine gewisse Offenheit für die Vorschläge Tempolimit oder sogar autofreie Sonntage.

Gut möglich, dass eine solche schwach ausgeprägte Polarisierung für Feddit repräsentativ ist, z. B. landesweit aber stärker vorhanden wäre. Die umfassende Abwehr gegen jegliche Veränderungen am automobilen System verschafft sich bzw. bekommt in der öffentlichen/veröffentlichten Debatte einiges Gehör. Falls es bei der Umfrage woanders eine entsprechende Gruppe D gäbe - wie groß wäre sie?

Gruppenübergreifend gab es Mehrheiten z. B. für "Schienen-Fernverkehr muss günstiger als Fliegen sein" (Nr.16), "Mehr Subventionen in den Schienenverkehr" (23) oder die Feststellung, dass ÖPNV auf dem Land zu schlecht aufgestellt ist.

Prozess hin zu neuen Konsensen

Wenn man davon ausgeht, dass sich zunächst erstmal die vor der Umfrage bestehenden abweichenden Positionen in entsprechend abweichenden Statements und Bewertungen niederschlagen, stellt sich die Frage, wie man zu Annäherungen kommen kann.

Zentral ist, denke ich, dass man auf andere Statements bzw. deren Bewertung mit darauf bezogenen Formulierungen reagiert oder eigene Statements ggf. variiert. Dabei kann man sich von den Zwischenergebnissen - sowohl Dissens als auch Konsens - inspirieren lassen. (Übrigens habe ich erst jetzt kapiert, dass man auch diesen 'Report' u. a. mit allen Statements und ihren Zwischenergebnissen ja schon in einer Live-Variante hätte teilen können.)

Ich selbst habe mit 3 eigenen Statements auf andere reagiert, allerdings zu spät um so richtig tragfähige Ergebnisse zu bekommen. In der Tendenz scheinen sie aber mehrheitsfähiger zu sein. 54 reagiert auf 19, die Ridesharing-Pflicht, mit moderaten Ansätzen zur Erhöhung der PKW-Auslastung. Nr. 44 ("Der Automobil-Individualverkehr gehört raus aus den Städten.") habe ich durch eine Formulierung ersetzt, die einerseits weniger radikal ist, andererseits so ähnlich für eine knappe Mehrheit in Marburg noch zu radikal war (58, s. auch Kommentar hier). Und schließlich wollte ich der Harmonie in Sachen 'Mehr Subventionen für die Bahn' auf den Zahn fühlen und habe sie mit einer Verlagerung weg von staatlichen Mitteln fürs Auto verknüpft.

Es könnte auch sinnvoll sein eine ganze zweite Runde so zu gestalten, dass man keine ganz neuen Fässer aufmacht (Flugtaxis fördern?), sondern sich mit den alten Statements und Ergebnissen beschäftigt: Tempolimit, aber welche Geschwindigkeiten? Verteuerung Auto, aber wie genau und wie stark?

Hier noch eine ganze Reihe von Überlegungen zum /nach dem Einsatz von Pol.is

Grenzen des Praktikablen?

Die unbegrenzte Zahl an Statements ist zugleich eine (basisdemokratische) Stärke und Schwäche des Instruments. Als Moderator nach Gutdünken auszuwählen oder im Vorfeld zum Mitmachen und zum Zurückhalten aufzurufen, wäre für mich nicht in Frage gekommen. Der in der Einführung erwähnte, einfache Algorithmus versucht der Problematik Rechnung zu tragen, indem Statements individuell nach vorne sortiert werden, die sich im bisherigen Verlauf als 'unterscheidend' gezeigt haben.

Lösungen sehe ich nur im Gesamtdesign des Prozesses. Im Idealfall würde man wohl mehr als eine Runde machen und nach dieser ersten Sammlung auf welchem Weg auch immer Statements bündeln, reduzieren, aber umgekehrt vielleicht auch Statements nochmal aufdröseln, die allgemein gehalten Mehrheiten gefunden haben. Oder in einer zweiten Phase Unterthemen auf verschiedene Umfragen/Diskussionen, Arbeitskreise etc. aufteilen. Oder sich auf ein Unterthema konzentrieren, das besonders lohnenswert erscheint.

Eine andere Möglichkeit ist, von vornherein ein engeres Thema zu wählen, in dem Fall z.B. das Thema 'Superblocks in der Stadt X'. Aber auch da spielen ja allgemeinere Ansichten über Mobilität etc. eine Rolle, die man schlecht ausklammern kann.

Eine weitere Variable ist, wie viel Einsatzbereitschaft die Beteiligten angesichts der Zahl mitbringen. Ich würde denken sie war in unserem Fall überdurchschnittlich, wäre im Fall einer Stadtöffentlichkeit z.B. so wohl eher nicht gleich reproduzierbar, aber könnte vielleicht dann noch gesteigert werden, wenn etwa eine bestehende Organisation durch ein Ziel motiviert ist und man Einsparungen bei anderen Kommunikationsformen oder Plenen gegenrechnet.

In der mir zur Verfügung stehenden Form besteht bei einer Pol.is-Umfrage das Risiko der (un)beabsichtigten Mehrfachteilnahme einer Person. Für Großprojekte bieten die Macher*innen zumindest Hilfe an.

"For most organizations, gaming is not a concern. If your organization is large, and this is a primary concern, reach out to us at CompDem. We're happy to discuss the issue in-depth in the course of your engagement or onboarding, and discuss various mitigation strategies for botnets and targeted attacks, from authorization strategies to cloud systems to steps in the subsequent analysis." (https://compdemocracy.org/gaming-the-system/)


Das wäre besonders relevant im Umkreis von tatsächlichen Entscheidungen: Eine manipulierte Umfrage im Vorfeld eines Bürgerentscheids z. B. wäre sicher problematisch. Stellt sich die Frage nach technischen und organisatorischen Lösungen. Vielleicht können IT-Leute hier mal einschätzen, wie aufwändig ein Hosting (https://compdemocracy.org/deploying-Polis/ ) mit vorgeschalteter Passwort-Abfrage z.B. wäre. Fragt sich, wie man dann Passwörter verteilt...

Davon ist die Funktion, gemeinsam Ideen zu sammeln und zu bearbeiten, jedenfalls nicht betroffen.

Lenkt der Fokus auf Gruppen zu sehr den Blick? Das kann schon sein, aber immerhin wird ja für alle Statements auch die Gesamtwertung zur Verfügung gestellt. Was wiederum zur noch kleinteiligeren Betrachtung praktisch sein könnte: wenn man z.B den Nein-Anteil eines Statements ansteuern und sich anschauen könnte, wie genau diese Teilnehmenden sich zu bestimmten anderen Fragen positionieren.

Bei den visualisierenden Komponenten habe ich selbst ein gemischtes Urteil. Die Kreise etc. finde ich teilweise eher verwirrend und ich verstehe auch die Position des eigenen Avatars nicht. Mir gefällt, dass man anhand der weißen Abschnitte in den Balkendiagrammen sofort sieht, wie viele ein Statement überhaupt zu Gesicht bekommen haben.

Pol.is ist kein Wundermittel, aber kann Baustein einer besseren Diskussionskultur sein. Was nicht im Mittelpunkt steht, z.B. das ausführliche Darlegen von Argumentationen, das sollte Teil eines Gesamtkonzepts sein. Wenn z. B. eine Lokalzeitung ein Jahr lang das Schwerpunkt-Thema Mobilität hätte, könnte man mit so etwas starten wie wie wir es getan haben, ohne inhaltliche Inputs zuvor.

Zwischen weiteren Pol.is-Runden könnte man dann Pro/Kontra-Kommentare mit Argumenten bringen, Sacherklärungen (Was ist nochmal genau Ridesharing, Superblock etc.), Faktenchecks, Beispiele aus der Stadt und ansonsten eben den sich abzeichnenden Konflikten und Übereinstimmungen nachgehen. Die Grundlage für Wahlentscheidungen und Partizipation wäre dann schon mal eine ganz andere.

Da es gar nicht so einfach ist, solche Statements zu formulieren und damit umzugehen, fände ich es sowieso nach wie vor nützlich, wenn das immer mal wieder in unterschiedlichen Konstellationen quasi als Kulturtechnik geübt werden könnte. Ich habe anfangs bewusst auch eine Frage gestellt, die 'ungeschickt' zu beantworten ist:

Ich würde gerne mehr Rad fahren, aber die Situation für Radfahrende ist in meiner Kommune zu schlecht.

Was antwortet man, wenn man die Situation für schlecht hält, aber sowieso nicht Rad fahren will? Oder die Situation nicht für schlecht hält? Die vorgeschlagene Idee war, dass man in solchen Fällen 'weiter' wählt, wenn eine Voraussetzung nicht zutrifft. Ich denke solche Fragen können auch mal interessieren, aber unterm Strich weiß ich jetzt natürlich nicht, wie z. B. die 100% Nein bei Gruppe C zu interpretieren sind... Insgesamt fand ich die eingereichten Fragen sehr brauchbar.


Für die Zukunft würde es mich auch reizen in den Austausch mit anderen Ecken des Netzes zu gehen, z. B. mit Reddits DACH.

Wie seht ihr das und die Erfahrung mit diesem Versuch? Fällt euch bei den Ergebnissen etwas besonders ins Auge?

P.S. Alle, die das Thema interessiert, lade ich auch zu klassischen Lemmy-Diskussionen ein. Lokal sorgen die erwähnten Superblocks gern mal für Kontroversen. Eine aktuelle open Access-Publikation zeigt an diesem Beispiel informativ und kurzweilig, wie das Thema Mobilität mit vielen anderen Bereichen verknüpft ist und in der Kommunikation verknüpft werden kann. https://feddit.org/post/3952503

[Edit: Habe einen größeren Teil hinter einen Pfeil verschoben]

[–] [email protected] 6 points 3 weeks ago

Trotzdem wird in Stuttgart noch immer um jeden Parkplatz gekämpft als ging es um Leben und Tod.

CDU-Wahlplakat dazu (Anno 2024): "Stuttgart, lass dir das Auto nicht verbieten!"

[–] [email protected] 1 points 3 weeks ago

Es lohnt sich beim Formulieren auf jedes Wort zu achten. (Und durch das 140 Zeichen-Limit wird man da ja auch etwas auf das Wesentliche hin ,gedrillt'.) In dem Fall finde ich es jetzt nicht so dramatisch, da die Nein-Fraktion eh nein sagen würde und sich bei den anderen wohl kaum einer daran stört. Von einem Meinungsforschungsinstitut würde man den Satz ohne 'überfällig' erwarten, anderseits begegnen einem da auch manchmal Aussagen die bewusst einen 'lebensnahen' Stil haben statt einem reduziert-nüchternen.

[–] [email protected] 5 points 3 weeks ago

Ja, die Bedenken bezüglich Ladengeschäften werden meines Wissens auch ständig in der autofreien/-ärmeren Praxis widerlegt. Natürlich kein Grund damit nicht trotzdem Lokalpolitik zu machen...

[–] [email protected] 15 points 3 weeks ago (3 children)

Hitzige Diskussionen, die hoffentlich mit Blick auf lokale Situationen und den größeren Kontext zunehmend vernünftig geführt werden... (Erinnerung an die heute endende Mobiltäts-Umfrage https://feddit.org/post/3667142).

In den Kommentaren zum Artikel steckt viel Abwehrhaltung. Finde es bemerkenswert, dass die mögliche Verbesserung von Lebensqualität gefühlt oft mit der Keule Gentrifizierung! traktiert wird, anstatt sich dann eben dafür einzusetzten, dass gute Lebensqualität nicht die Ausnahme bleibt.

Und da wo es tatsächlich zu nächtlichem Lärm etc kommt und das nicht nur geunkt wird...so eine Kultur des öffentlichen Raums wandelt sich eben nicht wie von Zauberhand. Eine Sozialisierung in ,autogerechten', 'defensivarchitektonischen', kommerzialisierten etc. Räumen fördert nicht gerade rücksichtsvolles Miteinander. Da kann man dann Henne/Ei-Problem beklagen oder halt mal Erfahrungen sammeln.

[–] [email protected] 1 points 3 weeks ago

Nach den Auftakt-Statements habe ich selbst nur am Ende noch 3 verfasst, die auf andere reagieren. So auf

'Der Automobil-Individualverkehr gehört raus aus den Städten'

mit

'Kommunen legen verbindliche Ziele fest zur deutlichen Reduz. der Wege mit motoris. Individualverkehr. Incl. Bü-Beteiligung'.

Leider missverständlich formuliert, denn gemeint ist die Reduzierung der zurückgelegten Wege, nicht unbedingt von Fahrspuren oder Straßen. In Marbach hat man erhoben, dass 4 von 10 mit dem MIV bewältigt werden und hier wurde bei einem Bürgerentscheid die Frage

'Sind Sie dafür, dass das im Rahmen von MoVe35 beschlossene Ziel einer Halbierung des PKW-Verkehrs zugunsten anderer Verkehrsmittelnutzungen weiterhin verfolgt wird?' (Bis 2035)

mit 51,8 zu 48,2% in der Form abgelehnt. Link hessenschau.de

 

Ich hatte die Ankündigung mit dem Link zur Aufzeichnung ergänzt - inzwischen gibt es diese gedolmetschte Version.

 

Die Abstimmung als solche ist jetzt beendet, es haben 124 Personen mitgemacht!* Vielen Dank für so zahlreiche und gründliche Beteiligung! Hier ist der Link zum automatisch erstellten 'Report' (englisch): https://pol.is/report/r75xsmfnmayfczkym4bdh Ich selbst komme am Dienstag dazu, den Ablauf und die Ergebnisse in einem Beitrag zu reflektieren. Vor allem interessieren mich eure Perspektiven auf das Experiment, die ihr natürlich auch vorher schon hier oder in den Erinnerungs-Posts teilen könnt.
(*Ja, Mehrfach-Teilnahmen sind nicht auszuschließen)

UPDATE: Die Zahl ist bis jetzt gestiegen auf 65 - vielen Dank für eure Zeit und euren Einsatz! Es sind aber auch nochmal einige Statements dazugekommen, weshalb es sich wirklich lohnt bis Sonntag Abend 20 Uhr reinzuschauen und den Abstimmungspart zu komplettieren.

geteilt von: https://feddit.org/post/3667142

... bisher haben 29 Personen mitgemacht, die Statements kommen bereits aus 8 Quellen. Das freut mich! Wir befinden uns auf der Zielgeraden, aber es sind noch alle Möglichkeiten der Beteiligung gegeben.

Hier nochmal der begleitende Beitrag: https://feddit.org/post/3480574

 

UPDATE 13.10.: Die Abstimmung als solche ist jetzt beendet, es haben 124 Personen mitgemacht! * Vielen Dank für so zahlreiche und gründliche Beteiligung! Hier ist der Link zum automatisch erstellten 'Report' (englisch): https://pol.is/report/r75xsmfnmayfczkym4bdh Ich selbst komme am Dienstag dazu, den Ablauf und die Ergebnisse in einem Beitrag zu reflektieren. Vor allem interessieren mich eure Perspektiven auf das Experiment, die ihr natürlich auch vorher schon hier oder in den Erinnerungs-Posts teilen könnt.
(*Ja, Mehrfach-Teilnahmen sind nicht auszuschließen)

UPDATE: Die Zahl ist bis jetzt gestiegen auf 65 - vielen Dank für eure Zeit und euren Einsatz! Es sind aber auch nochmal einige Statements dazugekommen, weshalb es sich wirklich lohnt bis Sonntag Abend 20 Uhr reinzuschauen und den Abstimmungspart zu komplettieren.

... bisher haben 29 Personen mitgemacht, die Statements kommen bereits aus 8 Quellen. Das freut mich! Wir befinden uns auf der Zielgeraden, aber es sind noch alle Möglichkeiten der Beteiligung gegeben.

Hier nochmal der begleitende Beitrag: https://feddit.org/post/3480574

 

Update: Hier ist das Video zur Aufzeichnung https://www.youtube.com/live/a5IZVpNMwGg?feature=shared

Live auf Zoom wurde gedolmetscht, das Video ist überwiegend in Englisch. Ich selbst habe es noch nicht gesehen.

~~Es steht nicht ausdrücklich dabei, aber üblicherweise stehen später auch Aufzeichnungen zur Verfügung.~~

 

7 Tage aufgestaute Termine, Tipps und Tiraden des Positiven bekommen ihre wohlverdiente Bühne aus Kork.

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