Glückwunsch! Unsere Kleine ist gerade 10 Wochen alt, meine Eindrücke könnten also frischer nicht sein :D Zwei Monate Elternzeit sind super, bei uns war leider nur einer drin.
Mein größter Tip: ihr müsst euren eigenen Weg gehen. Es gibt online 10.000 Ratschläge und "X ist super wichtig fürs Kind" und wenn man Y nicht macht ist man sofort Rabeneltern. Alles Schwachsinn. Euer Baby und eure Familie ist einzigartig und ihr fahrt am besten, wenn ihr schaut was für euch gut funktioniert. Wir haben zum Beispiel super schnell mit Flasche zugefüttert und dann auch abgestillt. Meine Freundin kam mit dem Stillen und auch damit verbundenen Schlafmangel überhaupt nicht klar, und dank Flaschennahrung konnte ich schon ab der ersten Woche das Füttern übernehmen. Das hat alles wesentlich entspannter gemacht (und ich fand's auch total geil, weil ich dadurch direkt voll die Bindung aufbauen konnte). Online liest du ständig, dass Muttermilch das Beste überhaupt fürs Baby ist. Nee, das Beste sind Eltern die noch klar kommen. Das nur ein Beispiel. Die ersten Wochen sind so unglaublich krass für neue Eltern, da muss man sich nicht auch noch wegen irgendwelcher Erwartungen von außen kaputt machen.
Abgesehen davon: holt euch alle Hilfe die ihr kriegen könnt. Früher gab's das Dorf oder das Mehrgenerationenhaus um ein Kind zu erziehen, heute seid ihr die meiste Zeit zu Zweit. Holt euch die Großeltern und Freunde, um zwischendurch mal zwei Stunden auf euren Sohn aufzupassen, Essen vorbeizubringen oder was im Haushalt zu machen.
Wenn ihr durch solche Besuche oder weil der Kleine schläft zwischendurch ein bisschen Luft habt, tut euch was Gutes, was auch immer das ist. Schlafen, quatschen, was gucken, ... Das ist Zeit für die Seele.
Was uns sehr geholfen hat, war zu wissen das Wachstumsschübe existieren und was sie bedeuten. Gibt da ein gutes Buch zu: Oh je, ich wachse! (Gibt's auch als App).
Und zu guter Letzt: klar ist so ein Baby vor allem in den ersten Wochen Prio 1, aber ihr existiert trotzdem noch als eigenständige Menschen mit Bedürfnissen. Ignoriert die nicht. Letzten Endes muss sich euer Sohn in euer Leben einfügen und nicht anders herum.