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Zum Schulbeginn ist im Tessin eine Diskussion um eine Schüleragenda ausgebrochen. Sie spricht Gender-Fluidität an.

Nach zehn Wochen Sommerferien hat am Montag im Tessin die Schule wieder begonnen. Medial begleitet wird der aktuelle Schulanfang seit Tagen von einer Polemik über geschlechtliche Vielfalt.

Anlass dafür sind zwei Seiten in der aktuell gedruckten Tessiner Schüleragenda. Dort erzählt eine Comicfigur traurig davon, dass sie sich mal als Bub, mal als Mädchen fühle. Dies schreckte die Mitte- und die Rechtsparteien auf. Sie reden von einem ideologischen Kampf, der da geführt werde.

Ziel der Erziehungsdirektion: Dialog fördern

Die Erziehungsdirektion als Herausgeberin verteidigt diese zwei Seiten damit, dass sie so den Dialog fördern und damit Diskriminierung verhindern wolle. Ausserdem stehe es den Gemeinden frei, ob sie diese Schüleragenda bereits den Fünftklässlern geben wollen oder nicht.

Die Tessiner Erziehungsdirektion lässt also Kommunalpolitiker über schulische Hilfsmittel entscheiden. In Gemeinden wie der rechtsbürgerlich regierten Stadt Lugano wird die Schüleragenda darum nicht ausgehändigt.

Im Tessin ist die Schule politisch

Diese Polemik wird die Politik auch über den Schulanfang hinweg beschäftigen, und zwar mittels Vorstössen. Einer fordert, dass die Beschäftigten der Tessiner Erziehungsdirektion den Entwurf dieser Schüleragenda künftig den Politikern vorlegen müssen.

Das ist eine bemerkenswerte Forderung, die zeigt, wie sehr die Schule im Tessin politisch ist und wie stark sich wertkonservative Kräfte um die Schule kümmern. Dass die aktuelle Schulagenda aber überhaupt so viel von sich reden macht, hängt mit der schweizweit einzigartigen Tessiner Mediendichte zusammen.

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