Bitter für die Bahn, bitter für die Pendler aber gut für die GDL. Hoffen wir mal dass das alles bald ein Ende hat und die Bahn ein ordentliches Angebot vorliegt das ein Entgegenkommen möglich macht.
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Unter der Prämisse, dass die Moderatoren nicht gelogen haben, gibt es bereits ein sehr ordentliches Angebot.
Ist es das Angebot mit 37 Stunden und auch nur wenn die Bahn es hinbekommt die Lücke mit neuen Leuten zu füllen?
Das Angebot mit 36 Stunden. Zwar finde ich 35 Stunden nicht unverhältnismäßig, aber 36 ist IMHO durchaus ein vernünftiges Kompromissangebot.
Ich kann schon verstehen, warum die Pendler, die ohne Bahn teilweise ihre Arbeit verlieren, sich als Geiseln einer sturen GDL fühlen. Das Ergebnis von Verhandlungen kann nicht sein „entweder ihr knickt ein oder wir arbeiten nie wieder.”
Ich kann schon verstehen, warum die Pendler, die ohne Bahn teilweise ihre Arbeit verlieren, sich als Geiseln einer sturen GDL fühlen.
Dabei sind sie Geiseln einer sturen DB.
Und ihrer eigenen Arbeitgeber. Wer wegen Bahnstreik gefeuert werden kann (im übrigen auch wer durch Protest zu spät kommt), sollte sich organisieren
Wie man zur Arbeit kommt ist Privatsache. Man kann da nur auf die Kulanz des Arbeitgebers hoffen.
Das sollte geändert werden. Das der Arbeitsweg nicht entlohnt wird ist eh ne Unverschämtheit.
Die Zeit für den Arbeitsweg sollte als ganz normale Arbeitszeit zählen. Schließlich ist die Arbeit der einzige Grund, dafür, dass Leute den Weg auf sich nehmen.
Die Zeit für den Arbeitsweg sollte als ganz normale Arbeitszeit zählen.
Das hätte ich mal dem Boss aus der letzten Firma erzählen sollen, in der ich tätig war. Der hätte als strammer FDPler wohl direkt einen Herzinfarkt bekommen.
Davon abgesehen sehe ich das genau so. In der aktuellen Bude in der ich arbeite, mache ich 99% Homeoffice. Ich würde 1.5-2h meines Tages verschwenden, wenn ich reinfahre, also mache ich das so selten wie möglich. Die gewonnene Freizeit ist mit nichts aufzuwiegen.
Ein Kollege von mir kann das überhaupt nicht verstehen - er meinte letztens zu mir er würde ja genau so lange brauchen und ich solle mich nicht so haben. Tja, wenn er seine unbezahlte Freizeit verplempern will, um dann im Office an einer Tastatur zu sitzen die er auch zu Hause hat, soll er mal machen.
Solange es solche Leute gibt und sie in der Mehrzahl sind, wird es immer schwierig bleiben, Homeoffice flächendeckend zu etablieren.
Das hätte ich mal dem Boss aus der letzten Firma erzählen sollen, in der ich tätig war. Der hätte als strammer FDPler wohl direkt einen Herzinfarkt bekommen.
Warum hast Du das nicht gemacht? Stramme FDPler können nicht genug Herzinfarkte haben.
Ich hab' stattdessen gekündigt und war nach vier Wochen raus, als er zu mir meinte, dass ich eine Gehaltserhöhung nur bekomme, wenn ich 5 Stunden mehr pro Woche arbeite. The straw that broke the camels' back...
Da ich die Arbeit von drei Leuten erledigt habe, herrschte dann erstmal massive Panik in der Bude. Den Praktikanten hab' ich mit zur neuen Firma rübergenommen und nach mir sind noch einige Leute gegangen.
Mein Bedürfnis nach Gerechtigkeit wurde befriedigt.
Die meisten Selbständigen werden dir ja auch berechtigter Weise die Anfahrt berechnen.
Das Problem ist ja dass die Bahn sich da selbst die Hintertür eingebaut hat dass sofern sie einfach keine Leute einstellt die 36h nicht greifen
mMn ist das schon ein fragwürdiger Kompromiss wenn man nicht mal ein fixes Datum dran schreiben kann sondern es offen ist ob es überhaupt dazu kommt (dazu ist das dann ja auch noch eine klausel die Konstrukte wie die Lokführergenossenschaft quasi aushebelt weil ja jeder der dafür arbeitet und an die Bahn verliehen wird ja den fest Angestellten Lokführern bei der Bahn ggf die 36h Woche unmöglich macht
Sieht auf dem Papier zwar wie ein Kompromiss aus aber realistisch gesehen ist es gut möglich dass das sich sogar negativ auswirken hätte können
Das Problem ist ja dass die Bahn sich da selbst die Hintertür eingebaut hat dass sofern sie einfach keine Leute einstellt die 36h nicht greifen
Ich habe nur die Berichterstattung mitbekommen. Das wurde da nicht genannt. Ich habe auf die Schnelle auch online keinen Artikel gefunden, der das stützen würde (das mag an meinem schlechten Google-Fu liegen). Woher kommt diese Information?
Hat Weselsky in diversen Interviews selbst gesagt was die Bahn da tut. Er muss halt selbst die Aufklärungsarbeit leisten und durch alle Talkshows rennen. Die Bahn haut einfach ne Presseerklärung raus wo drinsteht "wir bieten doch 36h, was wollen die denn noch?", was wirklich hinter dem Angebot steckt wird aber verschwiegen. Zum Glück lässt die GDL sich nicht so leicht täuschen und durchschaut das Spiel
Warum werden solche Angebote eigentlich nicht einfach veröffentlicht? Das würde die Debatte um so Krams deutlich vereinfachen.
https://www.fr.de/wirtschaft/vorwuerfe-streik-gdl-neuer-streik-deutsche-bahn-neue-zr-92784608.html
Ich hab auch lange suchen müssen aber hier ist es referenziert:
Update vom 22. Januar, 12:45 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL hat der Bahn Täuschung vorgeworfen und damit ihren sechstägigen Streik begründet. Das neue Angebot von Deutsche-Bahn-Verhandlungsführer Martin Seiler sei keine Verhandlungsgrundlage, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag. „Herr Seiler trickst und täuscht an der Stelle auch die Bahnkunden, nicht nur seine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Die angebotene Senkung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde habe Seiler daran gekoppelt, dass die Bahn ausreichend zusätzliche Mitarbeiter einstellen könne.
Edit: Hier auch, selber Text. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-gdl-streik-126.html
Edit zum Edit: Die Passage findet sich in fast allen Livetickern, manchmal bin ich doch überrascht wie viel da so hin und her kopiert wird...
Edit2: Hier in ein bisschen anders:
Der Gewerkschaftschef bat die Öffentlichkeit um Verständnis: Das aktuelle Angebot der Deutschen Bahn sei keine Verhandlungsgrundlage, es komme zu spät, und die Absenkung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde sei zu wenig. Die Bahn habe diese daran gekoppelt, dass die Bahn ausreichend zusätzliche Mitarbeiter einstellen könne.
Laut Weselsky wurde das Angebot auf 36 Stunden nicht während den Verhandlungen gemacht, sondern nur öffentlichkeitswirksam in der Presse verbreitet. Und selbst das 36 Stunden Angebot ist eine Lüge, was die Bahn, laut eigener Aussage, angeboten hatte, ist eine 36.5 Stunden Woche, wenn auf eine Gehaltserhöhung verzichtet wird. Hier wirds noch mal aufgeschlüsselt: https://www.youtube.com/live/h7TdaOlfuBY?&t=2644
Edit: Tracker entfernt
Was würde die Lokführer*innen eigentlich davon ab abhalten trotz Verbot durchs Gericht zu streiken?
Das wäre wahrscheinlich ein sogenannter Wilder Streik, durch den der Arbeitgeber Schadenersatzforderungen gegenüber den Streikenden geltend machen kann.
Vermutlich könnten sie entlassen werden? Aber würde die Bahn dann genug neue finden? Würden die Lokführer woanders unterkommen?
Und, kann die Bahn Schadensersatz fordern? Vermutlich nicht, oder?