Zudem profitierten die Konzerne davon, dass sie vor Jahren zum Zwecke der Braunkohleförderung an Grundstücke kamen, auf denen sie heute beispielsweise Wind- und Solarparks errichten können. „Andere Projektierer müssen hohen Aufwand betreiben und erhebliche Kosten schultern, um an geeignete Flächen zu gelangen“, sagt Müller. Hier hätten die Konzerne einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, der ihre Marktmacht bei der Stromerzeugung auch zementieren könnte und die Chancen für Akzeptanz fördernde Bürgerenergie-Projekte minimiere. Er hält die hohe Summe der in der FÖS-Studie aufgezeigten staatlichen und sonstigen Förderungen für unzeitgemäß und inakzeptabel: „Ein konsequenter Kohleausstieg muss auch bedeuten, die Alimentierung der Kohle durch die Allgemeinheit weitestgehend zu beenden.“
Ich frag mich ja oft, wie sehr wir die Netze eigentlich ausbauen müssen und wie sehr auch das nur dem Lobbyismus der fossilen Kohleindustrie zu verdanken haben. Ich nehme das RWE & Co sogar ab, dass sie auf Erneuerbare Energien umsteigen und aus der Kohle raus wollen. Aber halt nur in dem Tempo, dass sie auch mitkommen und weiterhin ein großes Stück vom Kuchen abbekommen.
Da wird ausgebremst wo es nur geht, obwohl eine dezentrale Energiewende eigentlich schneller gehen könnte und zudem resilienter wäre. Aber wo kämen wir denn da hin, wenn auf einmal alle Strom produzieren können und nicht mehr nur einige wenige?