Ich habe es überhaupt nicht bemerkt. Dachte bis ich Mitte 30 war, dass ich einfach nur faul und depressiv bin.
Meine damalige Freundin, die als Schulpsychologin gearbeitet hat, hat dann kurz vor der Trennung gesagt "und lass dich mal auf ADHS untersuchen".
Das Krankheitsbild war dann so eindeutig, dass die Psychiaterin schon beim ersten Termin nach 20 Minuten die Diagnose gestellt hat.
ADHS
Die Aufmerksamkeit...
Das Defizit...
Die Hyperaktivität...
Wenn es doch nur das wäre!
Eine Freundin hat ihre Diagnose bekommen und dabei die Symptome von ADHS genannt.
Ich habe mich da einfach mega wieder erkannt. Vorher hatte ich gar keinen Verdacht. Ich dachte ich bin einfach unfähig und faul.
Ich hatte immer diverse Probleme die aber so zusagen meine Schuld waren oder eben aus Mobbing, dies und jenes entstanden sind. Da meine Eltern bei den Zeugen Jehovas waren, wurde zusätzlich darüber philosophiert dass alle Außenstehenden böse zu seinen wären. Auch so dachte man ja ADHS sei nur mit Hyperaktivität verbunden und würde im Kindesalter verschwinden. Zudem waren mein Tante und ihre Familie ein Abschreckendes Beispiel. Ihr Sohn bekam damals alle Zuwendung und hätte angeblich mit Phosphate Probleme (was heute nachweislich Unsinn ist). Er durfte alles und war absolut nicht umgänglich. Dass ich dann in der Ausbildung und auch danach so starke Probleme mit Gedächtnis und Konzentration hatte wurde einfach hingenommen. Dass ich mich nicht integrieren konnte war ebenfalls alles mein schlechter Charakter. Ich hab irgendwann nur noch gedacht dass die Welt mich mal dermaßen am aller wertesten kann. Hab dann noch zusätzlich eine Idenitätskrise (habe einen Transhintergrund) gehabt wo auch vieles erstmal drauf projeziert wurde. Erst jetzt nach dem ich an meine 30er angekommen bin habe ich es geschafft etwas weiter über den Tellerrand zu schauen und den Mut gefasst mich Diagnostizieren zu lassen. Es ist schwer auch für mich Dinge die ich tue und Denke zuzugeben, weil ich immer denke dass sie mich zu einen schlechten Menschen machen und es teilweise sogar tun. Ich habe die Diagnose erst seit Gestern und muss schauen wie ich nun weiter damit verfahre und umgehe. Die Gewissheit erleichtert es definitiv, auch wenn die bereits stark verbrannte Erde weiterhin besteht.
Es wurde bei mir als Kind Diagnostiziert. Ich kann kein Buch lesen. Das Buch endet zerstoert oder geknickt.
Keine meiner Gegenstaende haelt laenger als die gewaehrleistung.
Ich kann keine Gespraecher fuehren die laenger mein zuhoeren erfordern.
Was du hast klingt fuer mich jetzt erstmal einfach nur danach, dass du kein system hast.
Was du hast klingt fuer mich jetzt erstmal einfach nur danach, dass du kein system hast.
Unterstell bitte niemandem hier, dass er kein ADHS hat. Das fühlt sich als Betroffener richtig mies an. Es leiden schon genug ADHSler unter dem Imposter-Syndrom und meiden deshalb eine offizielle Diagnose. Du kannst als ungelernter nicht feststellen, dass jemand kein ADHS hat, genauso wenig wie dass jemand ADHS hat, vor allem nicht über das Internet. Du müsstest selbst gut genug wissen, dass ADHS ein Spektrum ist, wahnsinnig viele Facetten hat und der Blumenstrauß der Symptome bei jedem anders aussieht.