this post was submitted on 08 Feb 2024
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"Bei den Preisen kann sich jeder ausrechnen, wie nachhaltig die Produkte hergestellt und transportiert worden sind und wie gut die Qualität sein kann." Sagt der Handelsverband
Äh, nein, kann ich nicht. Vielleicht wenn die deutschen Unternehmen ihre Preiskalkulation offenlegen würden…
Wie ist das bei Amazon mit den Lieferketten? Ist das Verlangen von Lieferketten-Nachweisen von einem Marktplatz überhaupt realistisch, über den Produkte von Abertausenden Herstellern verkauft werden.
Ich weiß aus sicherer Quelle, dass deutsche Verkäufer nicht das Beste für ihre Kunden im Sinn haben, sondern ihr eigenes.
Natürlich ist ein Lieferketten-Nachweis für Amazon problemlos machbar: Die reichen das einfach an ihre Händler weiter. Dann bekommst du als Händler einfach eine Mail mit der Aufforderung, bis zum 1.3.2025 deine Dokumentationspflicht zu erfüllen und wenn du das nicht machst, fliegst du raus.
Das Problem ist wohl eher, dass du a) dann in bestimmten Ländern gar nicht mehr produzieren kannst, weil z.B. unter der Militärdiktatur in Myanmar keine konforme Produktion mehr möglich ist und b) dass es dann halt am unteren Ende der Kette massiven Betrug gibt. Dann hast du halt eine Musterfabrik, wo alles knorke ist, schmuggelst aber halt deine Textilien aus Myanmar über die Grenze und behauptest, dass du die selbst produziert hast.
Aber zurück zu Amazon: Amazon ist eine der profitabelsten und wertvollsten Firmen der Welt und kann sich null mit mangelnden Ressourcen rausreden. Die können sich natürlich ein riesiges Anti-Fraud-Team leisten, welches die Plattform aufräumt. Welches dann Produktfälschungen rauswirft, unsichere Produkte radikal entlistet und so weiter. Anscheinend hat Amazon mittlerweile aufgeräumt, aber eBay verkauft dir seit Jahren fröhlich MicroSD-Karten mit 2TB Speicherplatz, welche es noch gar nicht auf dem Markt gibt. Solch ein Betrug ist halt echt easy zu unterbinden - wenn man es will.