this post was submitted on 10 Nov 2023
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Naja, deine Erklärung ergibt doch Sinn.
Veränderung macht vielen Angst. Sie ist umständlich. Und sie bringt immer eine große Unsicherheit mit, vor allem im Gegensatz zum Vertrauten. Gerade nach so unsicheren Jahren (Corona, Wirtschaft, Krieg) ist das einigen wohl zu viel.
Aber das ist doch was, was man vor 30-40 Jahren noch als Erklärung hätte durchgehen lassen. Heute gibt es unbegrenzte Möglichkeiten, sich zu informieren und selbst eine Meinung zu bilden, und nicht nur von der lokalen Presse und vom Stammtisch bilden zu lassen. Die Unsicherheit kann ich mir selbst nehmen, das einzige was ich nicht machen darf, ist die Augen zu verschliessen.
Und man kann es auch ganz nüchtern Evolutionsbiologisch betrachten: Klassisch sterben Spezies aus, weil sie sich nicht verändern.
Es gibt aber auch proportional viele Möglichkeiten, Fake News zu lesen und die qualifizierte Bewertung von Fakt und Fiktion ist erschreckend schlecht ausgeprägt in der Gesellschaft. Dazu ist das ganze gepaart mit einer ordentlichen Portion digitaler Inkompetenz.
Genau das. Dazu kommt aber auch meiner Meinung nach dass viele wohl zu bequem sind, sich wirklich mit Themen auseinanderzusetzen. Das geht vielleicht auch damit einher, dass viele Themen eine gewisse geistige Leistungsfähigkeit erfordern...
Und da liegt das Problem. Es war auch früher schon möglich, sich aus verschiedenen Quellen zu informieren um ein realistisches Gesamtbild zu bekommen. Aber selbst wenn es einem heute auf dem Silbertablett serviert wird, wenn man nicht zugreift und sich informiert, bringt das alles nichts.
Ironisch ist, dass wir diese Veränderungen brauchen um noch größere Veränderungen (Klimawandel, Geopolitik, Pandemie) zu verhindern.
Noch ironischer: ein erheblicher Teil der Leute findet die Grünen doof, weil die genau diese Probleme adressieren, wodurch die Probleme noch größer werden.