this post was submitted on 27 Oct 2023
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Finde ich eine sehr merkwürdige Definition. Bei einer schwammigen Definition à la "soweit möglich" blickt dann endgültig niemand mehr durch, wer jetzt was, in welcher Situation isst. Nur, weil ein Veganer in einer Notsituation trotzdem tierische Produkte isst, um nicht zu hungern o.ä., ist das dann trotzdem keine vegane Mahlzeit.
Und wenn man Kindern aus gesundheitlichen Gründen regelmäßig tierische Produkte zu essen gibt, ist das ebenfalls keine vegane Ernährung.
Nicht falsch verstehen. Ich finde das völlig OK. Jede(r) darf sich ernähren, wie er/sie möchte und gerade bei der Ernährung von Kindern sollte man besonders vorsichtig sein und sich an die Empfehlungen halten.
Aber den Begriff Veganismus dafür zu verwenden, führt in diesem Fall dann nur zu Verwirrung.
Man sagt ja auch nicht, ich bin heute mit dem Bus zur Arbeit gefahren, wenn man wegen eines ÖPNV-Streiks ausnahmsweise das Auto genommen hat.
Das ist die Definition der "Vegan Society":
"possible and practicable" hat man absichtlich mit reingenommen, um verschiedenen Szenarien vorzubeugen, wie z.B. das unabsichtige Zertreten eines Käfers beim Gehen oder dass man sterben muss, weil das lebensrettende Medikament an Tieren getestet wurde.
Ja, aber man definiert "Bus fahren" auch nicht mit der "soweit möglich" Ausnahme.
Das mit Käfer zertreten und Fliege verschlucken sehe ich ein. Auch, wenn ich versehentlich ein vermeintlich veganes Gericht esse, das sich nachträglich als nicht vegan herausstellt, kein Thema.
Aber sobald ich bewusst und absichtlich tierische Produkte konsumiere, ist es für mich nicht vegan. Das ursprüngliche Beispiel mit dem Kind, das auch Milchprodukte und Fleisch isst würde ich nicht im Rahmen dieser Definition sehen.
Angenommen, es gäbe einen Menschen, der sich gerne vegan ernähren würde aber durch eine ultra seltene Krankheit ausschließlich Fleisch essen kann. Für mich steht außer Frage, dass dieser Mensch dann Fleisch essen sollte. Genauso aber auch, dass er dann kein Veganer ist.
Ich gehe da insoweit mit, dass das tierische Produkt nicht als vegan gekennzeichnet werden darf. Der Konsum ist aber u.U. eine Grauzone, z.B. bei lebensnotwendigen Maßnahmen.
Ich auch nicht. Zumindest dann nicht, wenn es adäquate pflanzliche Alternativen gibt, die den Nährstoffbedarf abdecken.
Ziemliches Extrembeispiel, aber bis hierhin sind wir uns ja einig.
Das ist halt der Knackpunkt an "soweit praktikabel". Wenn er ansonsten vegan lebt (keine Zoobesuche, Lederprodukte etc.), vielleicht sogar Aktivismus betreibt oder daran forscht seine Krankheit mit pflanzlichen Mitteln zu meistern, sehe ich das anders. So inklusiv muss die vegane Bewegung sein.