this post was submitted on 12 Sep 2023
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Die Klimakrise ist da und wir spüren die Folgen schon heute: Waldbrände in Südeuropa, Hitzewellen nach Hitzewelle. Der Sommer 2023 tatsächlich der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Dazu kommen mehr und mehr Extremwettersituationen, mit denen wir lernen müssen, umzugehen – denn von denen werden noch einige auf uns zukommen. Trotzdem melden sich immer wieder bezahlte oder ideologische Stimmen zu Wort, die genau das leugnen. Damit nicht noch mehr Leute auf deren Propaganda hereinfallen: Hier sind 6 Grafiken mit Klimadiagrammen, die man nicht weg leugnen kann. Und die zeigen, wie abnormal das Klima inzwischen ist.

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[–] [email protected] 6 points 1 year ago

Individual Action schön und gut, ich versuche auch auf diese Dinge zu achten. Ich frage mich aber bei solchen aufrufen immer, in wie fern “falle ich herein” auf den CO2 Fußabdruck?

Warum nicht einfach versuchen, so zu leben, dass wegen dir die Welt nicht brennen muss? Das ist kein Wettbewerb (jedenfalls muss es keiner sein).

Aber klar, potentiell wichtiger als deine persönlichen Aktionen ist, dass sich Systeme ändern, wozu du aber mit Engagement beitragen kannst.

Also klar, jedes bisschen hilft bestimmt irgendwo, aber ich kann auch den doomerism nachvollziehen, weil gefühlt um uns rum nix passiert.

Manche Entwicklungen laufen auch exponentiell über Netzwerkeffekte. Der Ausbau erneuerbarer Energien scheint so ein Beispiel zu sein. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass auch Flugreisen, Veganität, Wärmepumpen oder Gasverbrauch ähnliche Beispiele sein können, sobald die richtigen Dominos in Bewegung sind.

Ein Argument aus einem Funk-Video, dass ich gestern gesehen habe: Sobald ein Flug unter 80% ausgelastet ist, ist er für die Fluglinie meist nicht mehr profitabel. Wenige Menschen, die nicht mehr fliegen, können also dafür sorgen, dass ein kompletter Flug aus wirtschaftlichen Gründen ausfällt.

So ein Verhältnis dürfte es auch bei vielen anderen Massenprodukten, inklusive Erdöl, geben. Das Hans-Werner-Sinn-Argument, dass dann eben jemand anderes das ganze Erdöl kauft, ist Quatsch. Vor allem, wenn andere, umweltfreundlichere Energienquellen gleichzeitig günstiger werden, eben weil sich plötzlich die Skaleneffekte einstellen, die bei fossilen Energieträgern langsam wegfallen.

Staaten handeln bei wirtschaftlichen Problemen einer Branche leider fast immer reaktiv und im Interesse von sowieso nur kurzfristig zu sichernden Altarbeitsplätze anstatt strategisch andere Arbeitsplätze zu schaffen (das würde mehr Kreativität, Wagemut und vorausschauendes Handeln erfordern). Darum gibt es gerade eine Überversorgung an LNG-Terminals, zusätzliches Geld für Tierbauern, politisch hingebogene Kohlekompromisse ... Das ist natürlich auf Dauer extrem ärgerlich und verlangsamt gesellschaftlichen Fortschritt. Irgendwann kommt der Fortschritt bei den meisten dieser Dinge aber trotzdem.

Ja, es gibt Fortachritte. Hier und da. Kleine. Das Heizungsgesetz z.B. Das ist aber weichgespülter Mist,

Ist nun mal leider so. Und es ist allemal besser, als noch 16 Jahre den Einbau von reinen Fossil-Gas-Heizungen zu fördern.

das hinten und vorne nicht für ein 1,5 oder 2,0 Grad Ziel reicht.

Das 1,5-Grad-Ziel ist passé. Das 2-Grad-Ziel ist so gut wie tot. Das heißt aber nicht, dass alle Maßnahmen deswegen sinnfrei seien. Es ist dramatisch besser, bei 2,5 Grad mehr zu landen als bei 4 Grad mehr.

Woher soll man da die Motivation nehmen, einen Optimismus aufrecht zu erhalten? Oder die Kraft, die mental load des dauernden schlechten Gewissens bei jedem Stückchen mehr Verpackung das man vielleicht durch ein 50cent teureres Produkt hätte vermeiden können auszuhalten? Es plagt einen einfach nurnoch.

Es geht nicht darum, ein schlechtes Gewissen zu haben. Es geht nur darum, zu wissen, in welche Richtung du dich bewegen kannst und möchtest. Wenn du dir die 50 Cent nicht leisten kannst, ist das so.

Und wenn du jetzt speziell von Lebensmittel sprichst, dann würde ich die Positivaspekte ungefähr so wichten: pflanzlich >> bio > regional+saisonal > unverpackt. Sprich: Bei Lebensmitteln hat es kaum Sinn, in erster Linie auf die Verpackung zu achten.