this post was submitted on 04 Aug 2023
120 points (93.5% liked)
Deutschland
6708 readers
1 users here now
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
Regeln
- Seid nett zueinander.
- Schreibt hier Beiträge, die ganz Deutschland betreffen, nicht nur einen kleinen Teil
- Sinnlose Provokationen ohne Inhalt werden gelöscht
- zusätzlich: alle Regeln, die ihr auf Feddit.de in der Sidebar lesen könnt.
Bundesländer:
founded 3 years ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Reallöhne sind selbstverständlich inflationsbereinigt. Die durchschnittlichen deutschen Arbeitnehmer können sich heute definitiv mehr leisten als früher. Die Frage ist nur, ob höhere Löhne daran einen wichtigen Anteil haben. Dass die erhöhte Zahl der Arbeitsstunden (wir hattten da gerade einen Rekord) zu mehr Kaufkraft geführt hat, steht außer Frage.
Das habe ich wohl nicht gut formuliert. Mir ging es darum, dass es auch die komulierten Verluste nie über ein paar Prozent gegangen sind. Entweder gab es wie zwischen ein paar Jahre mit einem sehr kleinen Minus oder - wie jetzt, hoffe ich - nur einen Ausreißer. Das bedeutet, dass der Trend langfristig nie negativ war. Wenn man also Zeitpunkte, die mehr als ca. 10 Jahre auseinander liegen betrachtet, ist der spätere nie schlechter. Es kann also keine Generation behaupten schlechter als die Eltern dran zu sein. Zumindest in Bezug auf die Kaufkraft.
Ja, das passt nicht 100%. Es muss aber eben nicht deine Erinnerung sein. Wir werden durch Erzählungen anderer beinflusst. Wenn ältere Menschen von ihrer Jugend erzählen ist das oft viel zu positiv.
Diese Leute (also vor allem Frauen) haben früher i.d.R. gar nicht am Arbeitsmarkt teilgenommen und konnten sich daher allein erst recht nichts leisten. Deshalb ist es ja fragwürdig Teilzeitbeschäftige bei der Statistik zu berücksichtigen. Man vergleicht sie dann mit Vollzeitbeschäftigten, aber eine bessere Referenz wären Hausfrauen ganz ohne eigenes Einkommen.
Das ist politisch interessant, weil es um Verteilungsgerichtigkeit geht. Aber ich habe die Statistik einfach nur verlingt, weil ich zeigen wollte, dass die Entwicklung langfristig immer positiv war (wie gesagt, das ist inflationsbereinigt).
Immobilien sind interessanter. Inflation ist ein Durschnittswert. Bei einzelnen Bedürfnissen kann man also durchaus einen Anstieg feststellen. Wohnraum ist überdurchschnittlich teuerer geworden. Andere Dinge, z.B. Möbel und Elektronik unterdurchschnittlich.
Wichtig ist allerdings der Wohnraum pro Person. Pro Bewohner hatten wir noch nie so viel Wohnfläche. Das das natürlich ein arithmetisches Mittel, kein Median. Aber, dass der 1991 bei 35m² lag und 2021 bei 48m² spricht schon Bände.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-die-wohnflaeche-pro-kopf-sich-in-30-jahren-veraendert-hat-18998105.html