this post was submitted on 08 Apr 2024
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Finanzen

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Doch der Schuldendienst belastet den Staatshaushalt schwer. Die Schuldzinsen belaufen sich derzeit auf über 50 Milliarden Euro, in zwei Jahren könnten es angesichts der anhaltend hohen Zinsen sogar 60 Milliarden sein. Das sind ähnliche Dimensionen wie die Ausgaben des französischen Staates für Bildung (89 Milliarden Euro) oder das Militär (68 Milliarden Euro). Es bleibt deshalb kaum Geld übrig für nötige Investitionen, wie Gabriel Attal betont.

Ach ja. Aber manche sagen immer noch "Staatshaushalt ist kein Privathaushalt" und daher ist Schulden machen kein Problem. Was stimmt nun?

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[–] [email protected] 3 points 6 months ago (1 children)

Staatshaushalt ist kein Privathaushalt. Ich formuliere Attal mal um: Wir halten manche Ausgaben nicht für so nötig, dass wir dafür mehr Schulden aufnehmen wollen.

[–] [email protected] -2 points 6 months ago (1 children)
[–] [email protected] 0 points 6 months ago (1 children)

@SwingingKoala @copacetic
Naja, die europäische Zentralbank könnte einfach französische Anleihen auslösen, und zack hat Frankreich keine hohen Zinszahlungen mehr (wie in der Finanzkrise 2008 oder in der Pandemie). Alles was die EZB tun müsste wäre eine neue Zeile in ner Excel-Tabelle. In sofern ist ein Staatshaushalt kein Privathaushalt.

[–] [email protected] 1 points 6 months ago (1 children)

könnte einfach französische Anleihen auslösen

Ja klar, die EZB druckt einfach so zwei Billionen Euro. Staatshaushalt ist kein Privathaushalt stimmt halt wenn man der Bevölkerung gerne mehr Inflation aufhalst.

[–] [email protected] 2 points 6 months ago* (last edited 6 months ago) (1 children)

@SwingingKoala

Die EZB hat in der Niedrigzinsphase und in den Krisen pausenlos mit solchen Größenordnungen um sich geschossen (aka Geld gedruckt), und es gab genau gar keine Inflation. Die Inflation ist sogar die ganze Zeit hinter der Zielmarke zurückgeblieben. Der Zusammenhang Geld drucken = horrende Inflation scheint also komplizierter zu sein als das.

In Japan wird seit 40 Jahren wild "Geld gedruckt" und die leiden dort eher unter Deflation.

Die jüngste Inflation war einfach ein Angebotsschock, da sind sich ja alle einig, die hatte nix mit der Geldmenge zu tun.

Wann hat Inflation mit der Geldmenge zu tun? Wenn die plötzlich gesteigerte Nachfrage des Staates (EZB löst französische Staatsschulden aus, Frankreich kann das im Schulddienst gesparte Geld in Straßen stecken) auf eine bereits ausgelastete Wirtschaft trifft. Wenn alle Baufirmen am Limit arbeiten und weder Material noch Mitarbeiter finden, und plötzlich kommt der Staat daher und sagt "Bau mir da ne Autobahn, Geld spielt keine Rolle", dann steigen die Preise. Das ist geldmengengetriebene Inflation.

Im Moment haben allerdings die meisten europäischen Staaten eine schwächelnde Wirtschaft und verfügbare Ressourcen, von daher ein guter Zeitpunkt zum "Geld drucken".

Den richtigen Zeitpunkt zu erkennen ist halt der schwierige Balanceakt, aber erstmal kann die EZB wenn sie Bock hat random Staaten entschulden und damit wieder Handlungsspielräume schaffen.

Edit: Rechtschreibung

[–] [email protected] -2 points 6 months ago

Traurig dass es immer noch Menschen gibt die die offiziellen Inflationszahlen schlucken ohne nachzudenken. Schau dir einfach mal die Wertentwicklung von Anlagewerten an und glaub nicht an das Märchen der Verbraucherpreise.