Am 11. April 1968 schoss der junge Hilfsarbeiter Josef Bachmann mit dem Ruf „Du dreckiges Kommunistenschwein!“ vor dem SDS-Büro am Kurfürstendamm dreimal auf Dutschke. Er traf ihn zweimal in den Kopf, einmal in die linke Schulter. Dutschke erlitt lebensgefährliche Gehirnverletzungen und überlebte nur knapp nach einer mehrstündigen Operation im Klinikum Westend[46][47]
Bachmann hatte die Deutsche National-Zeitung
bei sich, die unter der Schlagzeile „Stoppt den roten Rudi jetzt“ fünf Porträtfotos von Dutschke zeigte. Erst 2009 wurde bekannt, dass Bachmann entgegen früheren Berichten kein Einzeltäter gewesen war, sondern Kontakte zu einer aktenkundigen Neonazi-Gruppe gehabt und dies in seinen Verhören zugegeben hatte.[48] 1968 machten viele Studenten die Springerpresse für das Attentat mitverantwortlich, da diese zuvor monatelang gegen Dutschke und die Demonstranten gehetzt hatte. Die Bildzeitung hatte Dutschke seit Dezember 1966 immer wieder als „Rädelsführer“ dargestellt und am 7. Februar 1968 neben einem Foto von ihm unter dem Titel „Stoppt den Terror der Jungroten jetzt“ verlangt, man dürfe „nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen“.[49]
Quelle