this post was submitted on 03 Jun 2024
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Guten Morgen und herzlich willkommen in dieser Woche.

Hoffentlich seid ihr von den Wassermassen und König Maggus verschont geblieben, falls ihr in Süddeutschland wohnt.

Ich bin heute etwas später dran, weil mein Auto zum TÜV geht und ich nach Abgabe gerade ein paar Kilometer nach Hause gelaufen bin. Jetzt geht's erstmal zur Arbeit. Juhu oder so.

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[–] [email protected] 8 points 5 months ago (2 children)

Nach den Fluten im Ahrtal, im Saarland und nun in Süddeutschland (zusätzlich zu den weltweit ganzen Fluten, Erdrutschen, Waldbränden etc. der letzten Jahre), sollte jedem klar sein, dass uns diese Probleme noch eine ganze Weile begleiten werden. Hoffentlich fackelt dem ein oder anderen Ölmagnat die Bude ab, damit die Verursacher auch mal was von ihrer eigenen Medizin zu fressen kriegen.

Eigentlich sollte deutschlandweit gerade massiv etwas für den Hochwasserschutz getan werden, aber irgendwie hört man nicht so viel davon. Vielleicht bin ich auch einfach nur in den falschen Ecken des Interweb unterwegs.

[–] [email protected] 5 points 5 months ago (1 children)

Die Dörfer / Landkreise hier tun gefühlt nicht viel, aber in den letzten Jahrzehnten davor ist hier bei der Bebauung schon echt viel falsch gelaufen. Da sind teilweise sogar Schwemmwiesen als Bauland ausgewiesen worden. Deren Name sagt eigentlich schon, was da regelmäßig passiert. Aber wenn einige Gebiete ein paar Jahre trocken bleiben, dann scheint das Gedächtnis der Leute zu versagen. So ein wenig wie mit den Tsunami-Markierungen in Japan.

[–] [email protected] 8 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Beim Thema Hochwasser gibt es aber seit der Katastrophe im Ahrtal auch viel blinden Aktionismus in den Kommunen.

Hier wurden zum Beispiel für die Feuerwehren absurd viele Schmutzwasserpumpen zum Keller Auspumpen beschafft. (die Dinger hatten dann über ein Jahr Lieferzeit, weil alle Kommunen in Deutschland gleichzeitig auf die grandiose Idee gekommen sind, solche Dinger zu kaufen, und es weniger als eine Handvoll Hersteller gibt, die so was überhaupt bauen) Was da beschafft wurde, sind im Endeffekt zwar absurd viele Schmutzwasserpumpen für eine relativ kleine Kommune, die zum Großteil wahrscheinlich bis zur Aussonderung und anschließenden Ersatzbeschaffung irgendwo in der Ecke stehen und genau einmal im Jahr zur jährlichen Elektrogeräteprüfung mal kurz laufen werden. Falls es aber wirklich zu einer katastrophalen Überschwemmung kommen sollte, sind es allerdings trotzdem zu wenige. (Das ist die Natur eines katastrophalen Ereignisses, dass da die vor Ort vorhandenen Resourcen nicht ausreichen) Für ein kleineres, viel wahrscheinlicheres Ereignis sind sie aber totaler Overkill. Die Geräte sind überhaupt erst ab einem gewissen Wasserstand nutzbar, unter 10cm funktionieren sie kaum bis gar nicht, insbesondere, wenn Engpässe im überfluteten Keller, wie z.B. Möbel oder Türen, den Zufluss zum tiefsten Punkt im Keller einschränken. Normale Tauchpumpen wären dafür sinnvoller gewesen, die haben eine geringere Förderleistung und graben sich daher nur sehr unwahrscheinlich selbst das Wasser ab, außerdem saugen die zuverlässig bis ca. 1cm Wasserstand ab, danach kann man mit dem Wassersauger weitermachen

Das größte Problem im Ahrtal war die völlig unzureichende Warnung der Bevölkerung, und bei dem Thema läuft die Wiederherstellung der Fähigkeiten, die es bis zur Abwicklung des bundesweiten Sirenennetzwerks 1993 noch gab, in der Fläche eher schleppend. (unter Anderem auch wieder, weil jetzt plötzlich alle Kommunen gleichzeitig Sirenen und Steuergeräte kaufen wollen und es nur wenige Hersteller und Montagefirmen gibt, die die Technik überhaupt liefern und installieren können)

Das zweitgrößte Problem im Ahrtal war der fast vollständige Zusammenbruch der Kommunikation in der Flutnacht und danach. Das ist technisch bedingt:

  • Die sehr geringe Reichweite des TETRA-BOS-Funks bedingt eine sehr hohe Dichte an Basistationen, die brauchen alle Strom und haben in Regel keine wirkliche Notstromversorgung, sondern nur eine USV mit einer Batterielaufzeit von 2-4 Stunden und mit etwas Glück eine redundante Netzanbindung.
  • Das TETRA-Netz funktioniert ähnlich wie das Mobilfunknetz und hat begrenzte Kapazitäten, was die Anzahl eingebuchter Endgeräte angeht. Die Netze und Netzkomponenten, die noch funktioniert haben, waren dann durch die Größe des Katastropheneinsatzes überlastet. (Tatsächlich haben auch vereinzelt die Konvois von Einsatzkräften auf dem Weg ins Ahrtal die Funknetze von Landkreisen, die sie durchquert haben, bei der Durchfahrt abgeschossen)

Eine brauchbare Lösung dafür ist weder in Sicht, noch politisch gewollt, denn die wäre sehr teuer. (fest verbaute Notstromversorgung sämtlicher TETRA-Funkinfrastruktur, höhere Netzkapazitäten, falls überhaupt technisch möglich, alternativ Umstellung auf oder Vorhaltung eines zusätzlichen katastrophentauglicheren Funksystems, wie z.B. des alten analogen 4m/2m BOS-Funks, der eine wesentlich höhere Reichweite und keinerlei technische Grenzen der Netzkapazität hat, weil sich die Geräte nirgends einbuchen und nur Geräte, die gerade senden, das Netz überhaupt belasten)

[–] [email protected] 3 points 5 months ago (1 children)

Das hast Du sehr schön ausführlich beschrieben. Selbst angelesen oder bist Du eventuell bei der Feuerwehr/THW aktiv?

[–] [email protected] 3 points 5 months ago
[–] [email protected] 4 points 5 months ago (1 children)

Ich glaube, Dresden ist nach über 20 Jahren fast durch. Fehlt nur noch ein Projekt. Die Nimbys wollen sich den Elbblick nicht mit 'nem Deich versperren lassen.

[–] [email protected] 4 points 5 months ago (1 children)

Hab nen Freund in Leipzig. Er meinte auch dort sei in den letzten Jahren einiges passiert.

Ich wohne am Rhein und bin schon etwas besorgt was den Hochwasserschutz hier angeht.

[–] [email protected] 7 points 5 months ago

Zumindest in Köln hat sich da jedenfalls einiges getan. Während Anfang der 90er der Rhein noch gefühlt jährlich in der Altstadt stand, ist das schon lange nicht mehr der Fall gewesen, weil man mobile Spundwände und anderes Zeug hat.

[–] [email protected] 3 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (3 children)

Da ich nicht sicher bin ob ich am Sonntag nach München komme (heute fallen ja schon so ziemlich alle Züge von Norddeutschland nach München aus) habe ich zur Sicherheit einen Flug als Alternativoption gebucht.

Ich habe eine große Erschütterung ~~der Macht~~ meiner Geldbörse gespürt. Lufthansa macht auf jeden Fall ordentlich Asche, wenn die DB nicht fahren kann. Ich bin tatsächlich noch nie geflogen (außer von der Schule), tja einmal ist immer das erste Mal, ne? 😄

Bis Samstag kann ich das noch canceln, mal sehen wie dann die Zug- und Stadtsituation ist. In eine überschwemmte Stadt werde ich ungerne fahren, auch wenn der erste richtig große Urlaub meines Lebens mir eigentlich schon wichtig ist.

Meine Brieffreundin aus Korea ist sehr zuversichtlich, sie will das auf jeden Fall durchziehen solange die Flüge gehen. Im Notfall brauchen wir dann wohl ein Schlauchboot 🤣

[–] [email protected] 3 points 5 months ago

Viel Glück das alles klappt und Du einen schönen Urlaub hast.

[–] [email protected] 3 points 5 months ago

Ich bin letztens noch von Düsseldorf nach München geflogen, weil es billiger war, als die Bahn... Und zwar um den Faktor 3 billiger. 45 Euro statt 118 oder sowas perverses.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago (1 children)

Vielleicht kannst du es mit blabla car probieren oder Flix Bus 🚌

[–] [email protected] 2 points 5 months ago (1 children)

Die Züge fahren wohl aktuell wieder, es sieht erstmal gut aus. 😄

Flixbus möchte ich nicht fahren, nach den ganzen Horrorgeschichten in den News.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago

Mitfahrgelegenheiten sind aber wirklich für solche Strecken auch zu empfehlen. Ich habe früher öfters Leute von Stuttgart nach Magdeburg und wieder zurück mitgenommen. Da braucht man auch keine Angst haben, dass jemand einem ungefragt die Ohren abkaut...die daddeln aufm Handy und wollen von nix wissen. Sehr angenehm war das. :)