this post was submitted on 28 Apr 2024
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Waffenlieferungen sind scheiße und Soldaten sind Mörder. Wir haben da keine Werte zu verteidigen, weil wir keine haben, sondern nur ökonomische Interessen von Konzernen.
Rüstungsindustrie gehört zurückgebaut wie die ganze fossile Wirtschaft, sonst brennt uns der Planet ab. Und alle schreien nach mehr Zerstörung und Vernichtung.
Nehmt Menschenrechte ernst, jagt die rechten Menschenfeinde aus den Parlamenten, haltet euch ans Grundgesetz und bewahrt einen bewohnbaren Planeten für alle und ich kann es verstehen, dass das verteidigt werden muss. Aber Verteidigung vom eigenen privilegierten weltzerstörenden Lebensstil, der uns und unseren Kindern unsere Freiheit kostet ist verachtenswert.
Ideologie der Utopie ist cool solange man sie sich leisten kann.
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." hat Schiller sehr zutreffend den Tell sagen lassen. Und da kommen wir halt in den Konflikt zwischen der Utopie und der gelebten Realität. Soldaten abschaffen und Rüstungsindustrie zurückbauen wäre absolut vor zu ziehen, wäre das wie ich leben wollen würde. Aber der Angriff auf die Ukraine ist ein Angriff auf ein demokratisches, unabhängiges Land in Europa und hat vielerlei Auswirkungen.
Auch wenn sie nicht in der EU sind, kann ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren diese Menschen ihrem Schicksal zu überlassen. Zu sagen "sind nicht unsere Werte, ist nicht unser Problem" funktioniert für mich nicht. Da werden Menschen ermordet, gefoltert, vergewaltigt von einem Aggressor der seine Armee in ein Nachbarland schickt und glaubt damit durch zu kommen. Das darf nicht zur gelebten Realität werden dass wir sowas einfach hinnehmen.
Unsere Freunde in Osteuropa haben davor gewarnt und jetzt natürlich und verständlicherweise wieder viel Angst dass ihnen das genauso passiert. Das Baltikum, Polen, Moldawien, Rumänien, die Slowakei... alle sind sie jetzt alarmiert und die Menschen haben Angst und fühlen sich schutzlos. Wir sind theoretisch in der Lage zu helfen, wir können diesen Menschen ein kleines Bisschen mehr Sicherheit geben, ist es da nicht auch unsere moralische Pflicht das zu tun?
Die marktradikale Wachstumsideologie können wir uns nicht leisten. Dafür bräuchten wir jetzt schon 3 Erden. Dass das nicht lange aufgeht sollte offensichtlich sein, oder? Genau diese Ideologie verteidigen wir. Ich will dass wir eine menschenwürdige Realität verteidigen.
Ja klingt gut. Es ist aber eine Realität, die "wir" anderswo auf der Welt ohne mit der Wimper zu zucken hinnehmen, und zwar weil es nicht um Menschenrecht geht, sondern um wirtschaftliche Interessen, für eine utopische zerstörerische Wachstumsideologie. Ich will, dass aus den richtigen Gründen gehandelt wird, und dann hätten "wir" auch nicht geholfen, Russland aufzurüsten, oder Waffen nach Saudi-Arabien oder Israel geliefert. Dass es in der Ukraine um die Verteidigung "unserer Werte" geht ist ein heuchlerisches, hohles Argument. Es geht um wirtschaftliche Interessen und ein westeuropäisches Lebensqualitätsniveau, für das wir den globalen Süden und die Zukunft ausbreiten.
Ja. Noch mehr hilft es ihnen und anderen, wenn wir sofort aus fossilen Kriegsenergien aussteigen, die wir immer noch indirekt aus Russland beziehen oder aus anderen menschenfeindlichen Diktaturen, und wenn wir aufhören den Planeten zu verbrennen und ihre und unsere Lebensgrundlagen damit zu vernichten. Solange das nicht passiert, weiter fossile Blenderpolitiker gewählt und gewährt werden, kann ich die angebliche Sorge um die Sicherheit unserer europäischen Nachbarn kaum für ernst nehmen.
Für den kapitalistischen Wahnsinn habe ich mich gar nicht ausgesprochen. Bin voll bei dir wenn es darum geht auf umweltgerechte Ökonomie zu wechseln.
Finde es aber ganz schön Menschenverachtend von dir den Krieg in der Ukraine als "Verteidigung der marktradikalen Wachstumsideologie" hin zu stellen, denn das ist es nicht wofür die Ukrainer kämpfen, die kämpfen gegen einen autoritären Aggressor und dafür ihr Schicksal selbst zu bestimmen und nicht unter russokapitalistischer Knute für den Reichtum russischer Oligarchen ausgebeutet zu werden. Wenn du eine menschenwürdige Realität verteidigen willst, verstehe ich nicht was du dagegen hast ukrainische Frauen vor der Vergewaltigung durch russische Soldaten und ukrainische Kinder vor russischen Bomben und Luftangriffen zu schützen.
Ganz zu schweigen davon, dass in der Ukraine nicht zu helfen auch nicht dabei hilft die Ausbeutung des Planetens zu verringern oder die marktradikale Wachstumsideologie auf zu halten. Wenn ich die Wahl habe zwischen russischem Oligarchenkapitalismus mit Unterdrückung, Invasion, Fremdherrschaft, Vergewaltigung und Mord oder westlichem Raubtierkapitalismus mit (zumindest positiven Ansätzen von) Demokratie, Selbstbestimmung, ohne Vergewaltigung und Mord durch einen Aggressor, dann wähle ich das zweite.
Wir müssen die Ukrainer nicht Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Diskriminierung und LGBTQ+-Verfolgung aussetzen um aus fossiler Energie aus zu steigen, wir können das gleichzeitig machen.
Was du menschenverachtend findest, hab ich nicht gesagt und deshalb bin ich hier auch raus. Beleidige wen anders.