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„Das Sterben muss ein Ende haben“: Eine Bundestagsdebatte, die man gehört haben sollte
(www.tagesspiegel.de)
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Ja gut wenn auf einmal in deiner Heimat ein neuer Staat entsteht und du Platz machen musst ist es wirklich unverständlich wenn Konflikte entbrennen , insbesondere in einer Region welche von drei Religionen für sich beansprucht wird, haste schon recht.
Schon falsch.
Zum einen gab es keinen "palästinensischen Staat" vor 1948. Das Gebiet haben die Osmanen im 1. Weltkrieg an die Briten und Franzosen verloren, die nach und nach eigene arabische Staaten in der Region aus den Überresten gebildet haben (Irak, Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien, Libanon...).
Zum anderen gab es 1948 keine palästinensische Nationalbewegung, weswegen die Ablehnung der arabischen Staaten zu einem palästinensischen Staat nicht verwunderlich war. Schließlich sahen sich Jordanien und Ägypten als die rechtmäßigen Herrscher über das Gebiet. Daraus folgte, dass sie sich 1948 das Westjordanland bzw. den Gaza-Streifen einverleibt hatten. Wohlgemerkt: gänzlich unwidersprochen von jeglicher "palästinensischen Urbevölkerung".
Erst die PLO hat bei ihrer Gründung 1964 ein palästinensisches Volk herbeifantasiert. In Abstimmung mit Jordanien sah die erste PLO-Charta noch vor, dass das Westjordanland weiterhin rechtmäßig zu Jordanien gehöre - der Teil des ehemaligen Mandatsgebiets, auf dem Israel gegründet wurde, sollte das Land für die PLO sein. 1967 mussten diese Pläne dann ad acta gelegt werden...
Interessant dass du sagst, ein palästinensisches Volk sei herbeifantasiert worden, während die Menschen geschlossen mit gemeinsamer Kultur auf gemeinsamen Land gelebt haben. Etwas was ander als völkermordende Zionisten auch der IGH anerkannt hat.
Vergleicht man das mit der zionistischen Bewegung, die über die ganze Welt versprengt war, und sich darauf beruft, dass da vor 2000 Jahren mal Juden gelebt haben, ist der Volksanspruch der Palästinenser wesentlich besser begründet.
Besonders pikant dabei ist, dass die Palästinenser die Nachfahren ebenjener Juden sind, die damals in Palästina gelebt haben. Nur sind sie mit der Zeit überwiegend zum Christentum und Islam konvertiert.
Hat der IGH eben nicht.
Also ein über 2.000 Jahre dort lebendes Volk ist weniger autochton, als ein erst 1964 zum ersten Mal als Einheit verstandenes und von einer politischen Führung vertretenes Volk? Lustige Definition der Realität hast du da. Verstehe ich zwar nicht, aber was soll's.
Und das Sudetenland muss heim ins Reich geholt werden...
Die Palästinenser sind die Nachfahren der Juden, die seit jeher in Palästina gelebt haben. Die Zionisten vertreiben genau jenes Volk, dass du behauptest zu verteidigen. Und das wird damit gerechtfertigt, dass sie ihre ethnischen Wurzeln und ihr Anrecht auf ihr Land mit der Erneuerung ihres Glaubens zum Christentum und Islam verloren hätte.
Du vertrittst eine völkisch nationalistische Blut und Bodenideologie die genau wie die antisemitische Rassenlehre nur in ihren eigenen Widersprüchen existieren kann.
Deswegen sprichst du dem vom IGH nochmals explizit als Volk anerkannten Palästinensern, die Eigenschaft als Volk ab. Denn nur so kannst du die Blut und Bodenexpansion rechtfertigen. Nur so kannst du den Massenmord an den semitischen Palästinensern in einem vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus verklären.
Deswegen verleugnest du Holocaust-Überlebende und Jüdinenn und Juden, die sich heute gegen den Zionismus stellen. Denn diese stellen eine Gefahr dar für das Bild eines ethnisch und politisch homogenen jüdischen Volkes, dass bedingungslos hinter Israel stehen würde. Sie stellen eine Gefahr dar, weil sie die politisch imperialistischen Motive aufdecken, und sich mit den Palästinensern verbrüdern, die ethnisch ihre Cousins und Cousinen sind. Siehe
Genial, da wird eine sachliche Diskussion geführt und du kommst um die Ecke und knallst dem einen Diskussionsteilnehmer erstmal den Vorwurf einerseits Nationalist und Antisemit zu sein vor den Kopf. Ad hominem Argumente abgeschaut bei Populisten, Chapeau
Dann lies dir mal seine Kommentare durch, die ich verlinkt habe, in denen er Juden in New York als "Weltuntergangssekte" verleumdet, behauptet es gäbe keine Juden, die in Deutschland für Frieden und gegen die israelische Besatzung demonstrieren und Hannah Ahrendt als eine bedeutende jüdische Denkerin ebenfalls verleugnet.
Und einem unstrittig als Volk anerkanntem Volk seine Existenz abzusprechen um ihm sein Existenzrecht verwehren zu können, ist im buchstäblichen Sinne Volksverhetzung.
Sagst du.
Das glaube ich nicht, Tim. Aber du vielleicht mit solchen Aussagen, hm?
Die Region „Palaistinē“ wurde zum ersten mal in einem Dokument aus dem 5. Jahrhundert vor Christus schriftlich erwähnt, dieser Name leitete sich vom Assyrischen Namen „Palastu“ ab, der schon im 8. Jahrhundert v. Chr. verbreitet war und noch ältere ägyptische Quellen nannten die Bewohner der Region „Pelesat“. Es gibt also schon durchaus länger eine Palästinensische Identität, die eben alle Bewohner der Region bezeichnete. Ähnlich wie heute jeder Bewohner Hessens ein Hesse ist.
In der Bibel ist von einer Reihe von Seevölkern, den „Philistern“ die Rede, die das Gebiet der Stadtstaaten Gaza, Aschdod, Aschkelon, Ekron und Gath besiedelten.
Im laufe der Zeit „vermischten“ sich die „Philister“ mit Völkern, über die weniger bekannt ist und die in den ländlichen Regionen der Gegend lebten. Ab einem bestimmten Zeitpunkt war „Philister“ dann keine ethnisch „einheitliche“ Gruppe mehr, sondern eine Identität. Unter König Herodot wurde quasi der ganze Küstenstreifen von Ägypten bis zur Türkei „Syria palaistinē“ genannt.
In der Bibel werden die „Philister“ als „Andersstämmige“ bezeichnet, während das Land mit den hebräischen Begriffen „Kanaa“ oder „Judäa“ bezeichnet wurde, was darauf hindeutet das ethnische „Philister“ und Israelis zu dieser Zeit gleichzeitig in dem Land lebten.
Der Begriff „Palästinenser“ wird zum ersten mal ca. 100 n. Chr. vom jüdischen Historiker Flavius Josephus schriftlich festgehalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Palästina_(Region)#Altertum
Das die Palästinenser 1964 zum ersten mal als Volk verstanden wurden ist schlichtweg falsch. Die Philister existierten. Und falls du die Philister nicht als Vorfahren der Palästinenser anerkennst, weil sie ethnisch nicht einheitlich sind/waren:
Definition Volk:
(1) durch gemeinsame Kultur und Geschichte [und Sprache] verbundene große Gemeinschaft von Menschen
(2) Masse der Angehörigen einer Gesellschaft, der Bevölkerung eines Landes, eines Staatsgebiets
Beides traf/trifft auf die Palästinenser zu. Ein Volk muss nicht „reinrassig“ sein, um ein Volk zu sein. Ein Deutscher mit türkischen Wurzeln ist schließlich ebenso teil des „deutschen Volkes“, wie ein Deutscher, dessen Vorfahren 830 n. Chr. aus Skandinavien nach Deutschland kamen.
Richtig ist, dass die Römer die Region nach den Philistern genannt haben, um die dort lebenden Israeliten zu ärgern. Was ebenfalls bei dir vollkommen richtig ist:
Genau: existierten. Zu biblischen Zeiten. Vergangenheit.
Das macht dir nichts aus. Du denkst dir: "Da hört man tausende von Jahren nichts - und 1964 sind sie plötzlich wieder da." Du deckst wahrlich die Mysterien des Altertums auf. Warum sie (wie von mir ebenfalls erwähnt) 1948 keinen Ton von sich gegeben haben, als "die Jordanier" ihr Land besetzt haben, kannst du dann sicher auch klären?
Keine Ahnung, warum du auf völkische und rassische Argumente hier in die Diskussion reinbringst.
Warum ist relevant, warum die Region so genannt wurde?
Warum existieren sie nicht mehr?
Wie kommst du darauf sie wären von der Bildfläche verschwunden? Es gab zahlreiche Massaker und teilweise auch Aufstände, die entweder von Palästinensern oder gegen Palästinenser verübt wurden.
Nö. Ich greife einfach nur auf öffentlich verfügbare Informationen zurück, durch die auch du dich bilden könntest, wenn du wollen würdest.
Was meinst du mit „keinen Ton von sich gegeben“? Palästinenser haben sowohl in Milizen für die arabischen Staaten, als auch für Israel gekämpft. Hunderttausende flohen außerdem von dem Krieg und den von beiden Seiten verübten Kriegsverbrechen. Was für einen „Ton“ hätten sie sonst noch von sich geben sollen?
https://www.lpb-bw.de/geschichte-palaestinas#
Weil du einem „Volk“ seine Identität absprichst. Du behauptest das „Volk“ der Philister würden nicht mehr existieren. Ich habe versucht zu erklären, dass sie noch existieren, da ein „Volk“ nicht ethnisch homogen sein muss, um ein Volk zu sein und die „Philister“ unter dem Namen „Palästinenser“ noch immer existieren.